Luftverschmutzung

Allgemeine Fragen und Erfahrungsaustausch rund um China - Kultur - Geschichte usw.
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Kaori
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Beitrag von Kaori »

wuseltiger hat geschrieben:
Kaori hat geschrieben:
Koschka hat geschrieben:dass sich die luftverhältnisse in china verbessert haben sollen ist ehrlich gesagt quatsch.
Schau dir die Abgase der Autos an die heute fahren und vergleiche dies mit dem Abgas der Autos vor 10 Jahren, dann sag nochmal, dass sich die Luft nicht verbessert hat ^^

Dieser Vergleich hinkt doch total. Es kommt doch nicht nur darauf an wieviel Abgase ein Auto emittiert, sondern auch darauf wieviele Autos es insgesamt gibt :roll: :roll: Und deren Anzahl hat ja wohl zugenommen...
Abgesehen davon sind die Autos nicht die einzigen die zur Luftverschmutzung beitragen ...
1 Auto von vor 10 Jahren hat mehr Abgase verursacht als 50 von den heutigen Autos. Genau so sieht es in den Industriegebieten aus.

Mal ganz abgesehen davon...
Leute, macht doch einfach mal die Augen auf. :roll:

Sogar in Suzhou (welche mit sicherheit eine der saubersten Staedte in China ist) war "Sonne" (bzw. "ri4") vor 10 Jahren noch ein Begriff dessen Bedeutung die Einwohner nicht kannten.
Heute ist hier jeden Tag klarer blauer Himmel!

Und das kommt bestimmt daher, weil die Luftverschmutzung 'gestiegen' ist. Und dass der chronische Husten bei den meisten Einwohnern plötzlich wegbleibt komtm sicher auch daher. :roll:
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domasla
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Beitrag von domasla »

Mit "gestiegen" meinst du höhere Schornsteine?

D.
wuseltiger
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Beitrag von wuseltiger »

Kaori hat geschrieben:
wuseltiger hat geschrieben:
Kaori hat geschrieben:Schau dir die Abgase der Autos an die heute fahren und vergleiche dies mit dem Abgas der Autos vor 10 Jahren, dann sag nochmal, dass sich die Luft nicht verbessert hat ^^

Dieser Vergleich hinkt doch total. Es kommt doch nicht nur darauf an wieviel Abgase ein Auto emittiert, sondern auch darauf wieviele Autos es insgesamt gibt :roll: :roll: Und deren Anzahl hat ja wohl zugenommen...
Abgesehen davon sind die Autos nicht die einzigen die zur Luftverschmutzung beitragen ...
1 Auto von vor 10 Jahren hat mehr Abgase verursacht als 50 von den heutigen Autos. Genau so sieht es in den Industriegebieten aus.

Mal ganz abgesehen davon...
Leute, macht doch einfach mal die Augen auf. :roll:

Sogar in Suzhou (welche mit sicherheit eine der saubersten Staedte in China ist) war "Sonne" (bzw. "ri4") vor 10 Jahren noch ein Begriff dessen Bedeutung die Einwohner nicht kannten.
Heute ist hier jeden Tag klarer blauer Himmel!

Und das kommt bestimmt daher, weil die Luftverschmutzung 'gestiegen' ist. Und dass der chronische Husten bei den meisten Einwohnern plötzlich wegbleibt komtm sicher auch daher. :roll:
Ich weiß nicht wo du diese Zahl her hast, dass ein auto heute 50 Autos von vor 10 Jahren entspricht. Das ist absoluter quatsch. Ausserdem sind die autos in china sicherlich nicht auf dem neuesten technischen stand.
Du gehörst wohl zu der seltenen Spezies, die Umweltgifte mit den Augen sehen koennen. Nun ja es wird dich ueberraschen, aber CO und CO2 ist so unsichtbar wie harry potter unter dem zauber-mantel seines daddys. NO und NO2, sind in abhängigkeit ihrer konzentration unsichtbar. Soll heißen, wenn diese Stickoxide so hoch konzentriert wären, dass du sie sehen koenntest, dann waere das das letzte was du sehen wuerdest... Falls dich dieses Thema wirklich interessiert, kann ich dir interessante links dazu geben oder Zeitschriften nennen, die sich damit beschäftigen. Auch Schwefel-Verbindungen sind (solange gasförmig) ziemlich unsichtbar. Das einzige was du sehen kannst sind Rußpartikel. Die sind absolut ungiftig. Ihre Gefahr besteht jedoch durch die geringe Größe, sodass sie die Alveolen der Lungen durchdringen koennen, bzw in tiefe Gebiete der Lunge vordringen koennen und dort ueber Jahre verleiben koennen. Aber wenn du wirklich Luftschadstoffe mit den Augen sehen kannst, dann melde dich bitte bei mir, das waere eine genetische Variation für deren Entdeckung ich für immer in die Annalen der Wissenschaftgeschichte eingehen würde :D :D
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HK_Yan
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Beitrag von HK_Yan »

Man hat in Beijing Tage wo die Sichtweite nur 50m ist. Hab gerade gelesen das China pro Jahr ca. 750.000 Tote hat die mit Umweltverschmutzung zu tun haben.

Chinas groesste Problem der Zukunft wird Trinkwasser werden. Ueberhaupt ist jedes Wasser, egal ob Fluss oder See zugemuellt. Umweltbewustsein ist Null. Ausser leeren Floskeln bringt die korrupte Partei auch nichts zustande.
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PAX
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Beitrag von PAX »

Also ich empfand die Luft bei meiner Ankunft in Peking als sehr dreckig und schwer zu atmen. Nach 3 Wochen Husten ging es dann aber. Der Körper gewöhnt sich an vieles und selbst an diese Luft. Allerdings kann ich meinem Vorredner nur zustimmen, dass ein blauer Himmel oder eine sternklare Nacht Mangelware in Chinas Metropolen sind.

Was HK_Yan schreibt, sehe ich auch als eines der zukünftigen Probleme für China. Vielleicht können wir europäer ja ein paar Kläranlagen rüber nach China schicken. :) Hier ist es ja kein Problem das Wasser aus der Dusche zu saufen, aber in China war ich schon sehr überrascht, dass das Duschwasser die gleiche Wirkung wie ein schwaches Haargel hatte.
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.
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HK_Yan
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Beitrag von HK_Yan »

Vielleicht können wir europäer ja ein paar Kläranlagen rüber nach China schicken.
Das Problem ist nur das China 100% gewinnorientiert ist und eine Kläranlage nunmal keinen finanziellen Gewinn macht. Investitionen in die eigene Zukunft werden nicht gerne gemacht.

Und wenn, dann muesste die Abwasserbehandlung was kosten, ergo wird dann jede Firma versuchen ihren Dreck doch wieder illegal loszuwerden.

Ergo sehe ich fuer China sehr wenig Hoffnung in Sachen Umweltschutz. Vielleicht ist China auch schon soweit das es nun einfacher waere die Umwelt abzuschaffen. Natur kommt eh viel besser via HD-DVD rueber.
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Selket
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Beitrag von Selket »

Leider ist es so.

Die umweltdiskussion mit chinesen ist zum haareausreissen.
ich koennte tausende beispiele nennen aber das problem ist die mentalitaet. Sie kennen zwar naturschutz aber sie scheissen drauf, keiner den ich kenne hat auch nur irgendwas mit naturschutz am hut.

auf dem land ist es ganz krass da wird alles vernichtet was man kann was auch nur einen cent gewinn bringt.

naja die werden sehen was sie davon haben in 20 jahren.

Wie mein vater mal sagte "gegen dummheit helfen auch keine pillen und kein lebertran"
wuseltiger
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Beitrag von wuseltiger »

Selket hat geschrieben:

auf dem land ist es ganz krass da wird alles vernichtet was man kann was auch nur einen cent gewinn bringt.

naja die werden sehen was sie davon haben in 20 jahren.


Also wenn es um Umweltschutz geht, bin ich ja der erste, der schreit: "Hier, hier will ich auch".
Aber die chinesische Landbevölkerung hat sicherlich andere Sorgen als Umweltschutz. Und das finde ich auch nachvollziehbar.
Viel schlimmer finde ich die Ignoranz der wohlhabenden, gutausgebildeten sog. "Elite" in China. Das sieht man an der T-Shirt-Diskussion. Sie regen sich ueber T-Shirts auf, als waere das Ende der Welt gekommen, anstatt sich ueber wirklich wichtige Dinge aufzuregen.
Aber ich stimme dir zu, sie werden in 20 Jahren sehen was sie davon haben. Nur wird es auch dann wieder die ärmsten am meisten treffen...

Dank Madi habe ich auch das passende Smiley für dieses Verhalten: Bild
Rudi
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Changchun

Beitrag von Rudi »

Schau dir Changchun im Norden an... besonders im Winter wegen den ganzen Kohlezentraloefen ohne Filteranlagen. Davon gibt es hunderte. Dazu noch die alten Busse und Kohlekraftwerke. Wenn es geschneit hat, dann hat man 24 Stunden später schwarzen Schnee. Zum Glueck traegt ein Fluss das ganze Abwasser der 4 millionen Stadt ungeklaert mit sich ...
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no1gizmo
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Beitrag von no1gizmo »

Naja, wenn mehr arme Chinesen wegen der Umweltprobleme in den nächsten 20 Jahre dahinscheiden und die reichen und (die wenigen) mittelständischen Chinesen es überleben, wird das ja doch noch was mit derm guten Durchschnitts-Lebenstandard.
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Grufti
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Beitrag von Grufti »

Naja, wenn mehr arme Chinesen wegen der Umweltprobleme in den nächsten 20 Jahre dahinscheiden und die reichen und (die wenigen) mittelständischen Chinesen es überleben, wird das ja doch noch was mit derm guten Durchschnitts-Lebenstandard.
das ist der sogenannte darwinistische Effekt der Umweltverschmutzung... :wink:
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
Es wäre aber besser , es ginge uns wieder gut !
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Beitrag von chinavelo »

Grufti hat geschrieben:
Naja, wenn mehr arme Chinesen wegen der Umweltprobleme in den nächsten 20 Jahre dahinscheiden und die reichen und (die wenigen) mittelständischen Chinesen es überleben, wird das ja doch noch was mit derm guten Durchschnitts-Lebenstandard.
das ist der sogenannte darwinistische Effekt der Umweltverschmutzung... :wink:
Und wenn die Ein-Kind-Politik beibehalten wird, sterben die Chinesen bald aus!

Bernd
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bettyboo
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Beitrag von bettyboo »

Dat is ja nu jenau mein Thema! Hier mal ein schöner Artikel von einem online Aerztemagazin, in dem die Zusammenhänge Verschmutzung - Erkrankung gut erklärt sind: http://www.medscape.com/viewarticle/494657_4

Habe in letzter Zeit viel über Luftverschmutzung in Chinas Grossstädten gelesen und anscheinend ist es so, dass die Schwefeldioxid-Belastung abartig ist, ebenso wie die Feinstaubbelastung. Das liegt v.a. an den Kohlewerken und an der Industrie, erst dann kommen Autos usw. Habe auch irgendwo gelesen, dass die Sterblichkeit von Chinesen infolge von Atemwegserkrankungen recht hoch sein soll und v.a. Kinder seien von den Atemwegsgeschichten am schlimmsten betroffen. Wenn man bedenkt, wie leicht einen eine Lungenentzündunge dahinraffen kann, wenn man nicht ordentlich versorgt wird, und welche unschönen Folgeschäden es schon bei einer chronischen Bronchitis gibt (Asthma, COPD), dreht sich einem schon der Magen um!
Laut WHO war Peking im letzten Jahr (?) die verschmutzteste Stadt überhaupt, noch vor Mexiko-City und Jakarta. (Daher auch das Bohei, ob in so einer Atmosphäre überhaupt internationale Sportveranstaltungen stattfinden dürfen.) Und zehn der verschmutztesten Städte der Welt sind in China. Ich habe aber festgestellt, dass die Angaben zum Ranking der schlimmsten Städte immer wechseln, je nachdem, welche Quelle, Jahreszeit usw. man hat. Fakt ist aber, dass China der Spitzenreiter in Sachen Luftverschmutzung ist!
Ein paar Grossstädte veröffentlichen jeden Tag den Air Pollution Index (API) im Internet, aber ich finde, dass die Einteilung etwas schönfärberisch ist. Es gibt z.B. etliche Feinabstufungen im "ungesunden" Bereich, während es nur zwei "gute" Kategorien gibt. Für jemanden mit Lungenproblemen ist das Quatsch, denn auch die mildeste Verschmutzungsstufe ist - aus meiner Sicht - nicht ohne.

LG, betty
Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hallo...

Na wenn ich mir das hier alles so durchlese, kommen mir langsam echt leise Zweifel, ob ich das mit meinem geplanten China-Aufenthalt durchziehen soll...

Ist vielleicht zu schwarz gemalt (Doppelbedeutung!), aber wenn ich nach 6-9 Monaten Praktikum ne chronische Atemwegserkrankung mit heim bringe... nun ja...

Von den Metropolen ist -luftverschmutzungstechnisch- Shanghai immer noch eher zu empfehlen als Beijing!? -Was ist mit Shenzen und Guangzhou?
wuseltiger
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Beitrag von wuseltiger »

Rolf hat geschrieben:Hallo...

Na wenn ich mir das hier alles so durchlese, kommen mir langsam echt leise Zweifel, ob ich das mit meinem geplanten China-Aufenthalt durchziehen soll...

Ist vielleicht zu schwarz gemalt (Doppelbedeutung!), aber wenn ich nach 6-9 Monaten Praktikum ne chronische Atemwegserkrankung mit heim bringe... nun ja...

Von den Metropolen ist -luftverschmutzungstechnisch- Shanghai immer noch eher zu empfehlen als Beijing!? -Was ist mit Shenzen und Guangzhou?

Ach Millionen Menschen leben dort und leben kann man wohl wörtlich nehmen. Also werdet ihr wohl 6 Monate aushalten ;)
Nur dort anzukommen und festzustellen, dass sich sein Asthma drastisch verschlechtert, stelle ich mir sehr ungünstig vor. Deshalb mein Rat: Erst mal "reinschnuppern".. :)
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