Naturegirls Zukunftsplaene aka Bachelorstudium an Tsinghua?

Allgemeine Fragen und Erfahrungsaustausch rund um China - Kultur - Geschichte usw.
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naturegirl
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Naturegirls Zukunftsplaene aka Bachelorstudium an Tsinghua?

Beitrag von naturegirl »

So, musste mir jetzt mal LeChefs Themanamen ausleihen ;-)

Folgendes:
Also ich bin ne Chinesin, in Deutschland aufgewachsen, im Moment in der K12 und mir stellt sich die Frage ob ich in China oder Deutschland studieren soll. Also persoenlich wuerde ich liebend gerne an der Tsinghua Computer science studieren. :D :D Das Fach intressiert mich, und ich wollte schon unbedingt so einen laengeren Aufenthalt in China und die Erfahrung und die Leute und so kennenlernen. Ich war im Sommer an der BLCU fuer n Monat und hab mich auch dort und bei den umliegenden Campusen umgeschaut und mir gefiel die Atmosphaere total. Also ich kann mir absolut vorstellen dort zu leben und will unbedingt das Leben als Student in China kennenlernen. Natuerlich waer das auch von grossem Vorteil fuer mein chinesisch und ich koennte mich viel mehr mit den Leuten dort austauschen und mal den Fleiss der Tsinghua Studenten kennenlernen *g* Spaeter wuerd ich dann noch in einem 'westlichen' Land Masterstudium machen, und dann nach China zurueck zum arbeiten. In langer Sicht wuerd ich gerne was im Bereich Umweltschutz tun, und da waere es vom Vorteil das in Deutschland/USA etc zu studieren, waehrend Informatik an der Tsinghua sehr gut sein soll in China.

Ok, soviel zu meinen Traeumen^^"... Kehrseite bzw Einwaende der Eltern (+Gegenargumente):
Ich soll lieber an der TUMuenchen studieren (ist zwar ne spitzenuni, aber ich koennt mir gar nicht vorstellen dort zu studieren, keine richtige Campusatmosphere, und ich muesste jeden Tag pendeln =.=)
Schulabschluss in China ist viel weniger wert, v.a bachelor, also wenn ich mir schon unbedingt in den Kopf gesetzt hab dort zu studieren, soll ich warten und Master dort studieren. Ausserdem dauert Bachelor hier nur drei Jahre. (aber andrerseits Master Umweltschutz in Tsinghua o.o? Bestimmt nix tolles...)
Schulsystem ist schlecht, wenig praktische Sachen, lauter unnuetze Theorie, etc. (Andrerseits ham sich v.a die Spitzenunis viel verbessert und sind wohl nicht mehr zu vergleichen mit vor 20 Jahren. Und chinesen sind doch so fleissig, das gibt bestimmt ne gute Lernatmosphere hehe)
Verstaendlich dass sie nur das beste fuer mich wollen und bei einem Studium hier bessere 'Zukunftsaussichten" sehen. Naja, aber ich will halt spaeter auch nicht bereuen, dass ich auf sie gehoert hab :?

Achja, es gaebe auch eine Moeglichkeit fuer einen Austausch. Der ist aber meist nur das letzte Semester, und evtl noch ein Semester drangehaengt, was ich auf jeden Fall machen wuerde, wenn ich doch hier studieren wuerde, aber es waer halt nicht so eine vollstaendige Erfahrung wie ein ganzes Studium dort... (Weil Unterricht ist meist auf English, man kommt schwer aus dem Kreis der Austauschschueler raus um die Leute dort kennenzulernen, und schwupdiwup ist die Zeit schon vorbei)

Naja, genug gefaselt, ich lass es mal so stehen. Freu mich auf jegliche Beitraege! :) (Hatte dieses Thema auch mal bei chinese-forums.com gepostet, eher ernuechternd, vllt koennt ihr mir ja mehr helfen :mrgreen: )
LanZhouHan
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Beitrag von LanZhouHan »

Also wirklich helfen bzw. zu etwas raten kann ich dir nicht! Ich hab ein Jahr in China Chinesisch studiert (für Ausländer) und da hat man schon nen kleinen Einblick bekommen, wie das Studium für die Chinesen dort so abläuft. Alles in allem denk ich auf jeden Fall, dass ein Studium in China aufwendiger und unbequemer ist. Vorlesungszeiten bis 22.30 sind da keine Seltenheit, auch die Lehrmethoden doch eher fragwürdig und für in Europa aufgewachsene nicht sehr einfach!

Ich würd vielleicht ne Art Mittelweg gehen. In Deutschland studieren, während dem Studium die chinesische Sprache richtig gut pauken, vielleicht 1-2 Semester in China studieren und dort ein Praktikum machen...

Bist du Muttersprachlerin? Bist zwar Chinesin, aber in Deutschland aufgewachsen... wenn ja brauchste die Sprache natürlich nimmer pauken, sondern kannst dich auf Studium und Praktika konzentrieren!
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SimonSayz
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Beitrag von SimonSayz »

Hi, NG! Wir haben so ziemlich die selbe Vorgeschichte. Bin auch hier in Deutschland aufgewachsen und ich habe mich für den Weg wie von LZH entschieden. Habe also gerade mein Bachlorstudium BWL an der FH begonnen und werde wohl mein Auslandssemester bzw. -praktikum in China absolvieren. Durch die gute Tipps von der Studienberatung (auch eine Pflichtadresse um sich zu informieren) habe ich mich hierfür entschieden.

Hast schon recht, dass die dortigen Lehrnverhältnisse völlig anders sind. Hier in Deutschland wirst du mehr gefordert oder gefördert (je nachdem ob du an der Uni oder FH studieren möchtest), während du in der Heimat . . . naja eine/r von vielen bist.
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unipia
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Beitrag von unipia »

Hi, dazu war im Spiegel gerade ein Artikel. Studieren an chinesischen Unis scheint mir die Hölle zu sein. Die Schüler haben erzählt, dass sie morgens um 5:30 aufstehen um in der Bibliothek ein Platz zum lernen zu bekommen. Die Vorlesungen sind mega überfüllt und Fragen stellen während der Vorlesung ist ein Tabu... Würde dir davon abraten. Studier hier und mach wie oben schon gesagt 1-2 Semester in China einen Sprachkurs,Praktikum o.ö...
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LeChef
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Beitrag von LeChef »

hehe, also ich war wenigstens so dezent es in den "offtopic" ordner zu posten, aber wenn ich bereits kopiert werde (natürlich von einer chinesin) dann spricht das ja für mich ;)

so, jetzt mal aber ernst:

ok, aussehen und blut und das ganze ist chinesisch bei dir, aber aufgewachsen in deutschland? dann gehe ich doch stark davon aus, dass du eher deutsch bist. kenne genug mischlinge (mich inklusive, wenn auch nicht chinesisch gemischt) und eine sache ist ganz klar festzustellen: blut zählt wenig, die kultur in der du aufgewachsen bist ist die die dich prägt und an der du deine nationalität eher festmachen kannst (was nicht heisst, dass du nicht auch chinesin bist, aber das wohl weniger als deutsch).

wie gut kannst du denn chinesisch? ok, 口语 dürfte ja kein thema sein, aber wie steht es mit lesen und schreiben? besonders mit dem verfassen von texten? auch mit deiner sonstigen bildung in sachen chinesische kutlur/literatur? für informatik ist das wohl nciht soo schlimm, aber ansonsten brauchst du auch beim verfassen von thesenpapieren ein gutes wissen darüber um einen guten stil zu haben. deutschlandchinesen die ich kenne (sind ja nicht wenige, gell simon? ;)) sind da alle nicht so stark drin. das würde ein studium doch stark erschweren.

studium in china ist eher wie schule, hättest du lust nochmals vier jahre schule zu machen?
und doch würdest du niemals einer von "denen" werden, auch wenn du es dir noch so sehr vornimmst. ein kleiner unterschied wird immer herrschen, schon alleine, weil du nicht mit anderen chinesen im chinesenwohnheim wohnen wirst (du hast den deutschen pass, oder?)

grundsätzlich wäre ein studieren für deine persönliche entwicklung nicht so hilfreich wie ein studium in deutschland, die deutschen studenten gehören zu den selbständigsten auf der welt, da wir kaum unterstützung der profs kriegen. chinesische werden später erwachsen. liegt a) an der abhängigkeit der eltern, was bei dir ja nicht so schlimm wäre, aber auch b) am bildungssystem.

die atmosphäre hatte mich auch von der uni abgeschreckt, wegen ihr bin ich an ein institut ausgewichen, was ich auch nicth bereut habe, aber grundsätzlich ist ein studium an der uni in D (mit den richtigen leuten) auch sehr schön.
ja, es kommt immer auf die leute an!

deine idee ist nicht schlecht, und ich will sie dir nicht schlechtreden, aber bist du chinesisch genug, um das vier jahre lang zu machen? fachlich würde es dir in deutschland sicherlich mehr bringen und du wärst schneller fertig.
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domasla
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Beitrag von domasla »

Pass bloss auf, du! (grins) Ohne vorher das chinesische Schulsystem überlebt und es bis zur Zulassung zur Uni geschafft zu haben, stelle ich mir den Einstieg in das "normale" Studium ziemlich hart vor. Härter als "mal eben" ein Auslandssemester. Die anderen Studenten haben die jahrelange Auswahlmühle schon hinter sich und wissen, dass es so weiter geht. Im Vergleich dazu gibt's bei uns auch nichts geschenkt. Die Umstände dürften in Deutschland trotzdem viel günstiger sein. Aber wenn du dich langweilst...

Eine Studium ohne die landesübliche Basis komplett anfangen und durchziehen? Dieses Abenteuer ist in China einfach ein wenig grösser.

D., der eigentlich keine Ahnung hat und in Deutschland studiert hat, ohne vorher in Deutschland studiert zu haben.
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bossel
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Beitrag von bossel »

Im großen & ganzen stimme ich LeChef zu.

Wenn Du Dir nicht ganz im klaren bist, was auf Dich zukommt: Vergiß es!

Ich unterrichte hier Englisch an einer Uni & es geht wirklich zu, wie an einer (altmodischen) Schule. Zugegebenermaßen ist das keine Eliteuni & die wirklich guten Unis (kenne Tsinghua nicht) mögen etwas besser sein, aber grundsätzlich würde ich von einem kompletten Studium in China abraten.

Wenn Deine Chinesischkenntnisse nicht sehr gut sind, ist auch abzuraten. Fachliteratur wird hauptsächlich (je nach Uni ausschließlich) auf Chinesisch zur Verfügung stehen & unter Umständen nicht auf dem neuesten Stand sein. Englische (deutsche erst recht) Fachliteratur zu besorgen, ist eventuell schwierig & teuer.

Studentenwohnheime in China können auch recht unangenehm sein, aber man kann sich vom Wohnheimzwang freikaufen, soweit ich weiß. Für ausländische Studenten stehen aber an vielen Unis sowieso spezielle Wohnheime zur Verfügung.

Das Gute für Dich als Studentin wäre, daß Du eigentlich nicht durchfallen kannst. Wenn Du also absolut sicher sein willst, daß Du Dein Studium in einer bestimmten Zeit erfolgreich abschließt, komm nach China. Mein letztes Erlebnis in der Hinsicht läßt sich hier (7. April) nachlesen.
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naturegirl
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Beitrag von naturegirl »

HUiuiui Danke schoen aktives Forum hier ^^

Also im allgemeinen wuerdet ihr mir eher abtraten. Ich weiss, ihr habts schon alle recht und gute Gruende, aber ich bin manchmal so sturr *arrgh*
LanZhouHan hat geschrieben: Alles in allem denk ich auf jeden Fall, dass ein Studium in China aufwendiger und unbequemer ist
Das ist mir bewusst, aber ich neige oft idiotischerweise dazu den schwereren Weg zu gehen. Von der Sprache her sprechen/lesen/ normal kein Problem, aber LeChef hat recht, dass das schreiben bestimmt schwierig ist. Aber das wuerde mich nicht aufhalten HOHO ausserdem wuerde ich es ja dann am schnellsten lernen muessen, weil ich in der Umgebung bin.
bossel hat geschrieben:Studentenwohnheime in China können auch recht unangenehm sein
Also diese Sachen wie schlechte dorms, frueh aufstehen, viele Menschen, viel sich anstrengen oder so machen mir garantiert nichts aus. Hab auch mal ein Jahr Austausch im Internat ueberlebt. Also lieber bin ich flexibel und lern was neues zu kennen als mich zu langweilen.
LeChef hat geschrieben:deine idee ist nicht schlecht, und ich will sie dir nicht schlechtreden, aber bist du chinesisch genug, um das vier jahre lang zu machen? fachlich würde es dir in deutschland sicherlich mehr bringen und du wärst schneller fertig.
Das waer wieder ne andre Diskussion wie chinesisch wir im Ausland aufgewachsenen sind *g*. Aber irgendwo bin ich doch ziemlich chinesisch, und ich hab frueher immer gehofft irgendwann mal so richtig das Leben in China kennenzulernen zu koennen.
Aber wie gesagt, auch wenn mir China das spannendere Abenteuer waer, ist Deutschland wohl doch sinnvoller :?
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Beitrag von LeChef »

du musst ja nicht in deutschland studieren (wobei wenn du in deutschland studierst macht münchen aufgrund des rufs, der meiner meinung nach sicherlich nciht gerechtfertigt ist, am meisten sinn). schonmal an das englischsprachige ausland gedacht?

zu den wohnheimen: ich kann auch paar wochen lang in einem raum mit 7 anderen leuten leben, auch wenn es keine klimaanlage oder heizung gibt, schlechte isolierung, miese einrichtung und keine dusche im gebäude. aber 4 jahre lang???

kommt für dich aber eh nicht in frage, du dürftest dort gar nicht wohnen, du müsstest im ausländerwohnheim wohnen. und ich muss sagen, das der tsinghua (ich war da) finde ich jetzt nich so prickelnd. eigene wohnung ist da billiger und besser.

achja, du müsstest evtl. sogar die aufnahmeprüfung wie alle anderen chinesen ablegen, wenn du nicht per austausch/ stipendium/ hilfe da hinkommst. und falls das der fall ist, bezweifle ich, dass du das schaffst aufgrund einer anderen bildung.

bachelor in deutschland dauert nur drei jahre, das ist ein vorteil, mach am besten danach einen austausch. die TU hat auch ein partnerprogramm mit der tsinghua (auch wenn die das nicht weiss, das ist aber eine längere geschichte) und du musst keine studiengebühren zahlen (immerhin 1400 euro im semester).
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Beitrag von naturegirl »

LeChef hat geschrieben: TU hat auch ein partnerprogramm mit der tsinghua (auch wenn die das nicht weiss, das ist aber eine längere geschichte)
hm? wer weiss was nicht? Also ich hab von diesem Laotse austauschprogramm gehoert, was es auch fuer Informatik gaebe...
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Tsinghua? ??

Beitrag von Gin »

ich komme aus Peking und die Schulbildung habe ich da erhalten. Die Uni kenne ich sehr gut, da ich in der näher wohnte und einige Freunde von mir haben da studiert.
ich kann nur den anderen anschließen, und dir von der Idee abraten.
Die mathematik, die wir im Highschool machten, entspricht dem Uni Niveau hier in 4-5 Fachsemester. und Der Lernmaterial für CS an Tsinghua ist so anspruchsvoll, dass in jedem Jahr einige Studenten selbstmord begangen sind. Tsinghua ist eine sogenannte Elite-Uni. Meiner Meinung nach, ob du gut Chinesisch kannst ist nicht so relevant wie ob du sehr gut Mathematik kannst.(Nicht die Schulleistung, sonder das Gefühl oder Talent für Math) Viele Tsinghua Absolvente können PhD an Stanford or MIT innerhalb ganz kurzen Zeit schaffen.
Das Leben dort an Tsinghua besteht aus studieren pur. Für Leute hier scheint es eher langweilig, nja, klar, es kommt darauf an.
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LeChef
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Beitrag von LeChef »

und hier sieht man ganz klar, wie ansichten doch auseinandergehen :). und besonders, wie jede seite ihr eigenes überlegenheitsgefühl hat.
wir westler sind schon gut arrogant, chinesen sind aber in sachen kultureller überlegenheit auch unheimlich arrogant.
die meisten chinesen sind darüber unheimlich darüber pikiert, dass der westen, diese barbaren, auf china so einen großen technologischen und monetären vorsprung haben, und das land in die bedeutungslosigkeit haben sinken lassen.


was ich meinte mit
Verfasst am: 13.04.2007, 00:35 Titel:

LeChef hat folgendes geschrieben:
TU hat auch ein partnerprogramm mit der tsinghua (auch wenn die das nicht weiss, das ist aber eine längere geschichte)
dass die tsinghua das zu dem zeitpunkt nicht wusste, also beginn letzten semesters. die studenten von der TU münchen mussten das geld vorstrecken (immerhin 1300 euro) und das hat ihnen dann die TU zurückerstattet.
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Beitrag von xi »

heute habe ich mich mal wieder mit einer studentin unhalten, die in shanghai bachelor gemacht hat und nun in DE an einer TU studiert.

sie meinte, dass in DE viel mehr teamwork gefordert wird. z.b. muss in china jeder student ein protokoll zu einen versuch abgeben, wohingegen in DE eine gruppe das protokoll abgibt. auch findet sie, dass in DE auch die gefoerdert werden, die nicht DIE hyperintelligenten oder strebsamen sind.

wie unser prof schon sagte, auch menschen mit einer 4,0 im vordiplom koennen hervorragende leistungen im studium und berufsleben bringen.

meine meinung ist es, dass in china viele intelligenzprueflinge herangezogen werden, die nicht umbedingt kreativ sind. mathematik ist letztendlich nur ein mittel fuer naturwissenschaftler/ingenieure. fuer viele naturwissenschaftliche/technische faecher braucht man meiner meinung nach kein herrausragendes mathegenie zu sein.

es gibt da doch den spruch: ein chinese gewinnt gegen einen japaner, aber eine gruppe von chinesen verliert gegen eine gruppe von japanern ;).

xi
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Beitrag von siedenderschnee »

Ach, so anstrengend ist das Unileben in China doch auch nicht. Ich bin in China aufgewachsen, habe dort fünf Jahre Architektur studiert und immer noch überlebt.

Es kann schon wahr sein was Unipia gesagt hat dass mache Studierenden an einer chinesischen Uni schon um 5 oder 6 Uhr aufstehen müssen um einen Platz in der Bibliothek zu kriegen. Aber die sind nur ein kleiner Teil der Studenten, meistens nur die diese Aufnahmeprüfung für den Masterstudiengang ablegen wollen. Und was lernen die da so früh in der Bibliothek? Was ganz sinnloses!!
Zwei Fächer muss man als chinesiche Studenten für diese Aufnahmeprüfung pauken, egal was für eine Fachrichtung man studiert: eine Fremdsprache (meistens Englisch) und 政治 (eine Mischung aus Maoismus, der Theorie von Dengxiaoping und der marxistischen Philosophie ect. ) die sind obligatorisch und landesweit einheitlich.
Also, reine Zeitverschwindung muss ich sagen und hat mit dem Studienfach meistens nichts zu tun. Aber wer in China Master studieren will, muss sich durchkämpfen.

Die meisten Studenten, die nicht Master studieren wollen, studieren dann ganz locker. Man geht zu Vorlesungen (oder auch den ganzen Tag im Wohnheim bleiben und Computerspiele spielen), am Ende des Semesters 临时抱佛脚, schreibt man Klausuren und das war's. Du kannst nur durchfallen wenn du gar nichts gelernt hast.
Außerdem muss man sich keine Sorgen um Studienzeit oder einen Studienplan machen, du folgst einfach allen festgelegten Lehrveranstaltungen und nachdem du vier Jahre studierst hast, kriegst du das Abschlusszeugnis.
Vorlesungen bis 22:30 habe ich noch nie gehabt. Mit einem 讲座(kann ich vielleicht als Expertenvortrag übersetzen) könnte so was passieren, aber 讲座 ist schon was unterschiedliches als Vorlesungen.

Das richtige Problem ist einerseits die Sprache, die man als Fremdsprache beim Verfassen einer Studienarbeit (schreibt man überhaupt Studienarbeiten in China? Ja ab und zu schon, wobei auch Plagiate keine Seltenheit sind.)richtig zu überwältigen hat. Andererseits die Tatsache dass ein chinesischer Studiumabschluss viel weniger wert ist als ein deutscher, wie naturegirl selbst schon erwähnt hat. Aber wenn ihr daraus nichts macht und unbedingt das Unileben in China persönlich kennenlernen möchte, soll der sogenannte Stress an einer chinesischen Uni doch nicht übertrieben werden. Naturegirl du muss halt überlegen ob du später in China oder Deutschland arbeiten möchtest. Für beide Fälle ist ein deutsches Diplom besser, wenn du aber in D arbeiten willst , mit einem chinesichen 毕业证书 kannst du schon vergessen.
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Beitrag von siedenderschnee »

Und ich möchte noch naturegirl fragen ob du einen deutschen Pass hast, wenn ja kann ich dir folgendes raten: Mach den Bachelor in Deutschland und den Master in China.

Als Ausländer brauchst du überhaupt keine Aufnahmeprüfung zu machen, nur diese HSK, also die Sprachprüfung. Der Bachelor-Master-Studiengang ist mittlerweile in Deutschland auch immer üblicher geworden. Ein chinesischer Master ist immerhin auf dem Papier gleichwertig zu einem deutschen Master oder auch Diplom.

Oder noch besser andersrum, Bachelor in China und Master in Deutschland. Nachteil: dauert wahrscheinlich ein Jahr länger.

Du brauchst als Ausländer ebenfalls keine 高考 zu machen, also kannst nach dem Abitur schon gleich dein Studium in China anfangen. Und mit einem chinesischen Bachelor hast du auch kein Problem, dich in Deutschland um einen Studienplatz für Master zu bewerben. So hast du deinen Traum erfüllt -in China zu studieren- und schließlich dann auch ein deutsches Abschlusszeugnis in der Tasche.
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