"Einfaches" traditionelles chinesisches Musikinstrument

[Skorpid]

Hallo Forenteilnehmer,

mal eine kleine Frage an die musikalisch bewanderten unter Euch. Heutzutage fangen ja die meisten Kinder ihren richtigen Musikunterricht mit Blockflöte, Klavier oder Gitarre an. Gerne würden wir später unseren Junior aber auch an ein Musikinstrument aus dem "klassischen" chinesischen Bereich ranführen (ob er es dann mag bleibt abzuwarten).

Jetzt frage ich mich, welches denn als eher "einfach" und "für Einsteiger" geeignet ist und welches eher was für "begabte" und "Profis" ist. Ich und meine Frau haben da null Erfahrung mit. Ich weiß nur, dass z.B. die chinesische Zither Guzheng (古箏) oder das Hackbrett Yangqin doch etwas kompliziert anmutet. Hat jemand z.B. (Lern-) Erfahrung mit der Erhu oder Pipa (deren beider Klang ich sehr toll finde) oder der Flöte Xiao oder gar einem anderen Instrument?

[Laogai]

Das würde ich (auch) davon abhängig machen ob es für das Instrument einen guten Lehrer gibt. Lehrer für traditionelle chinesische Instrumente dürften in Dresden um umzu nicht besonders zahlreich sein.

[康奶昔]

Hallo Skorpid,

ich finde, die Wahl des "richtigen" Musikinstruments erstmal zweitrangig oder anders gesagt, der zukünftige Musiker sollte schon, bei der Instrumentenwahl ein Wort mitreden können. Vielmehr würde ich, primär auf eine gute spielerische Heranführung an Rhythmus und Gehörbildung setzen. Falls ihr einmal nach Wien kommt kann ich das Haus der Musik empfehlen, dort kann man einges an instrumenten ausprobieren. Ich weiß nicht, ob es so etwas in der Art auch in Deutschland bzw. Dresden gibt, evtl. mal schauen, ob die Musikhochschule Dresden etwaige Veranstaltung zum Musik kennenlernen für Kinder anbietet. Bei uns in der Stadt hat die HfMT diverse Veranstalltung angeboten.

Meine Erfahrungen mit chinesischen Musikinstrumenten beschränken sich auf ein bisschen Ausprobieren mit Pipa und Guzheng. Dazu kann ich sagen, ich fand alles, trotz ein paar Jährchen Gitarrenspielens, ungewohnt und nicht geeignet für mich. Der Klang ist aber sehr schön:).

Für unsere Tochter haben wir folgendes Vorgehen überlegt. Sie ist mittlerweile 2 Jahre und darf auch auf Papas Zweitgitarre oder auf Mamas Klavier rumklippern. Aber nochmehr Freude hat sie mit diversen Schlagwerken, daher würde ich Dir zunächst ein Paar Klanghölzer oder ein Kinderxylophon empfehlen ( Ich weiß jetzt nicht , wie alt dein Sohn ist).

LG NaiXi

[jackie_chan]

Die Blockflöte ist ein sehr schwieriges Holzblasinstrument, zumindest wenn man es "richtig" machen will. Alleine die Intonation richtig zu beherrschen ist ein Kunststück! Das Gefiepe und Gedudel welches man immer von den Kiddies zu hören bekommt, zieht das Image der Blockflöte etwas runter. Wer mal hören möchte was man aus so einem Teil alles rausholen kann, der suche bei Youtube nach "Maurice Steger" und lasse sich verzaubern!
*Off Topic beendet*

Falls es für euch keine chin. Musikinstrumente + Lehrer geben sollte, empfehle ich ein Instrumentenkarussell um mal ein paar Sachen ausprobieren zu können. Tag der offenen Tür an der Musikschule ist auch eine gute Option um mal zu probieren.
Ich selber würde gerne lernen wie man ein Guzheng spielt, empfinde den Klang (bitte ohne elektronischen Schnickschnack und nervige Begleitmusik) als sehr zart und virtuos. Bin aber mit Blechblasinstrumenten groß geworden und bei Saiteninstrumenten unglaublich unbegabt .

Ich würde, wenn es denn ein chin. Instrument sein soll, eines wählen, bei dem auch ohne große Anstrengung ein Ton zustande kommt. Hab diverse Flöten in einem Musikgeschäft in Shanghai durchprobiert, aus den wenigsten hab ich überhaupt nen Ton rausgebracht. Ein Guzheng dagegen zupft man an und man bekommt einen Ton. Für Kinder kann es oft frustrierend sein, wenn alleine schon die Erzeugung eines einfachen Tones Schwierigkeiten bereitet. Deswegen sind Gitarre, Blockflöte etc. so beliebt.

[Laogai]

Nochmal zurück gelesen:

Heutzutage fangen ja die meisten Kinder ihren richtigen Musikunterricht mit Blockflöte, Klavier oder Gitarre an. Gerne würden wir später unseren Junior aber auch an ein Musikinstrument aus dem "klassischen" chinesischen Bereich ranführen (ob er es dann mag bleibt abzuwarten).

Verstehe ich das richtig: Euer Junior hat noch gar nicht mit einem Instrument angefangen, ihr selbst spielt keine Instrumente ("Ich und meine Frau haben da null Erfahrung mit.") und macht euch jetzt Gedanken, wie man den Jungen an ein "Musikinstrument aus dem "klassischen" chinesischen Bereich ranführen" kann???

Puh! 虎妈 lässt grüßen

[Skorpid]

@Laogai Bitte nicht falsch verstehen, wir möchten nur, dass der Kleine neben dem Nachmittagskurs "Differenzialgleichungen für Anfänger" und der Mutter-Kind-Gruppe "Wo ist mein Schnuller - Schwarze-Loch-Physik für Krabbelkinder" etwas Ausgleich hat. Vormittags ist er in der Kita.

Nein, Spaß beiseite. Mit ("Ich und meine Frau haben da null Erfahrung mit.") meinte ich, dass ich und meine Frau keine Erfahrung mit chinesischen Instrumenten haben. Ich habe nach der Zwangserziehung Schulblockflöte jahrelang Klavier gespielt (besitzen inzwischen kein Klavier mehr), meine Frau spielte bis zur Entbindung noch klassische Konzertgitarre, hatte bisher nur wenig Zeit dafür.

Unser Sohn ist gerade mal 20 Monate alt, sein Lieblingsinstrument ist (neben den Tut-Tut-Babyflitzern, Spielmusikwürfeln und dem Fisher-Price Spiel-und-Lerntisch sowie Dance Star 2016 für die PS4) aktuell ein Hammerspiel mit dem er nicht nur rhythmisch die Holzstifte bearbeitet sondern auch alles andere in der näheren Umgebung sowie ein kleines Kinder-Xylophon (mit zusätzlichen Tasten). Das Klavier bei meinen Eltern spielt er am liebsten von meinem Schoß aus mit den Füßen (warum auch immer, ist wohl lustiger). Er wird auch sicherlich mit etwas klassischem anfangen (Klavier, Gitarre), es ging eher so um die Zukunft in ein paar Jahren, ich dachte nur jetzt schon darüber nach. Es ist ja nicht so, dass er später mal sagen wird "Alle meine Kumpels spielen dieses chinesische Instrument, dass will ich auch". Wenn wir ihm eines vorstellen, will ich eben erstmal ein "einfacheres" zeigen.

Generell ist er ein sehr musik- und tanzbegeisterter Sonnenschein der z.B. sofort zuhause und auf dem Spielplatz zu tanzen anfängt wenn man ihm ein Lied vorsingt oder nur rhythmisch mit den Händen klatscht oder mit den Händen auf einem Holzbrett oder der Rutsche etc. Sobald er einen Rhythmus bemerkt, tanzt er fröhlich los wo andere Kinder nur rumstehen, sehr zu Freude der anderen Mitmenschen z.B. im Supermarkt oder im Fahrstuhl. Daher denke ich eben, dass Musik was für ihn sein könnte und würde ihn (kindgerecht und sanft) in die Richtung fördern. Könnte auch was vererbtes sein, meine Vorfahren waren oft musikalisch gut unterwegs, mein Bruder ist ein angesehener Konzertmusiker und Dirigent, ich bin leider eher eine Niete in dem Bereich.

Klar, gestartet wird mit Musikgruppen bei der örtlichen Musikschule (auch wenn der erste Probe"unterricht" der Kleinkindermusikgruppe zu dem wir eingeladen wurden zu hektisch für unseren war, kaum ein Instrument in der Hand kam das nächste)

@jacki_chan bzgl. der Blockflöte wollte ich niemanden diskreditieren. Meine Schwester hat lange Altflöte gelernt, wenn man es richtig machen will, ist es nicht einfach.