bin ich ein typischer China-EXPAT?

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litti72
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Re: bin ich ein typischer China-EXPAT?

Beitrag von litti72 »

derVilk hat geschrieben:Persoenlich moechte ich anmerken, dass wohl keine Firma jemanden etwas schenkt. Wenn man einer Firma diese und jene Perks wert ist, wuerde ich das auch annehmen. Warum unter Wert verkaufen?
Wie belrain schon anmerkte: hier spielen der Faktoren Vertrauen und die Minimierung von unternehmerischen Risiko eine entscheidende Rolle (zusaetzlich zur fachlichen Qualifikation natürlich). Und diese Faktoren werden nunmal zu hoeheren Preisen (Gehälter) eingekauft.
Danke.
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VielUnterwegs
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Re: bin ich ein typischer China-EXPAT?

Beitrag von VielUnterwegs »

Taiyang hat geschrieben:
VielUnterwegs hat geschrieben:
tintifax hat geschrieben:Mir gehen nur die ganzen entsendenten "mir zahlt die firma alles" schnoesel expats auf den nerv.
(...)und die Firma muss schon ein ordentliches Paket schnueren, damit man den westlichen Lebensstandard halten kann.
Naja, ja. Das verstehe ich wenn sein muss bei Leuten die mit samt Frau/Mann und Kind(ern) entsandt werden, wo mehr Dinge vorhanden sein muessen (entsprechend grosse Wohnung, Fahrer, Schulgeld) usw., was die Firma uebernehmen muss. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass da der ein oder andere Ehepartner auch schnell zu Soccer Mom/Dad wird wenn nur einer das Geld reinschafft. Aber das gibts ja in Deutschland auch.

Jedoch bei Single-Expats, die alleine gehen, da muss es doch nicht sein, denen ein Leben wie die Made im Speck zu bezahlen - 40K Gehalt und nochmal 30K Wohngeld oben drauf, dazu noch Fahrer und Ayi, Dinner auf Firmenkosten und was nicht alles. Das sind dann die, die sich aufspielen wie der Kaiser von China.

Ich fuer meinen Teil bin aus voellig freien Stuecken hier, mir zahlt die (kleine, private, chinesische) Firma ausser ein (mitterlweile vergleichsweise eher mageres) Gehalt nichts weiter, ich arbeite nur mit Chinesen, wohne in einem alten Haus ohne Fahrstuhl (dafuer aber im Sonnenpalast :mrgreen: ) mit ner Chinesin und einer weiteren Auslaenderin, konsumiere fast nur westliches Essen und habe auch so gut wie nur nicht-chinesische Freunde. Und nun?
Es bleibt eben die Frage, warum du in China bist? Wolltest du unbedingt hin? Dann ist natürlich klar, dass man Abstriche macht um das Ziel zu erreichen. Bei jemandem der aber nicht selber als Ziel hat nach China zu gehen, muss die Firma aber eben ein Abgebot machen, bei dem es ihm gleich bis besser geht. 40.000RMB plus Wohnung? Das wäre bei mir ein ordentlicher Abschlag vom jetzigen Gehalt. Also ein "alles was sie jetzt haben plus X" müsste schon drin sein. Das "Auslsndserfahrung" Argument zieht nicht, denn davon hab ich schon genug. Ich stehe übrigens noch sehr Am Anfang meiner Karriere. Die Frage wäre auch was mit dem Gehalt meiner Frau passiert, denn momentan ist sie gut bezahlt und hat einen Vorteil in ihrer Branche als CN Muttersprachler + fließend englisch. In CN ist sie nur ein weiterer Chinese der mit Minilohn ausgebeutet werden soll. Da bieten viele Firmen auch einen Job für die Frau an, oder eben nochmal Geld oben drauf dann und die Frau arbeitet halt irgendwo mit lokalem Vertrag...
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Re: bin ich ein typischer China-EXPAT?

Beitrag von Suedchina »

Der neue Waiguoren hat geschrieben:
punisher2008 hat geschrieben: @Der neue Waiguoren:
DEINE Einstellung dagegen finde ich sehr vernünftig und objektiv. Schade dass es hier im Forum nicht mehr davon gibt. :roll:
Danke.
Suedchina hat geschrieben: Ich bin kein schei.. Lehrer habe von der Firma eine eigene Wohnung (30m2) und bekomme reichlich Geld.
Also irgendwas passt hier nicht zusammen :arrow: 30m2 und reichlich Geld :?:
Wenn ich reichlich Geld hätte würde ich nicht auf 30m2 wohnen und eine Firma die wohl reichlich zahlt würde seinen Mitarbeitern keine 30m2 Wohnung stellen.
Aber bei Südchina fehlt oft die Logik...

Also wenn Du aus Polen kommst alles Entschuldigt. Tut mir leid.

Nun zu den Lehrer - das ist meine Meinung zu dieser Berufsgruppe.
Für mich sind 90% der Lehrer faul , feige und dumm.
In Deutschland ein lockeres gut bezahltes Leben als Beamter einmal alle Aufgaben vorbereiten und die nächsten 20 Jahre das gleich Programm .
Meine Schwester hatte 5 Jahre nach mir die teilweise die gleichen Aufgaben wie ich .
Würden Lehre gut sein könnten sie was in der Wirtschaft als Wissenschaftler reißen.
Nein lieber einen sicheren Posten und hinterher eine gute Pension.
Nun zu den englisch Lehrern in Shenzhen. Ich kenne 3 die sind aus Polen Tschechien und Ungarn, sprechen schlechter englisch wie ich ( da will schon was heißen - denn ich kann es auch nicht)
Hätten sie was richtiges gelernt brauchten sie nicht solchen Mist machen. In Deutschland werden immer Bäcker- oder Fleischergesellen gesucht - keiner will diese Ausbildung und ja hier in China kann man damit reich werden. Beste Beispiel der der DEUTSCHE Bäckermeister in Shenzhen oder der Fleischermeister in Peking.
Wer sich als Lehrer rumschlägt in China ist für mich nur zu faul zum Arbeiten oder kann nichts besseres.
Das ist meine Meinung und jeder der sich beleidigt fühlt - es tut mir leid aber Du musst es ja nicht auf Dich beziehen wenn es nicht der Tatsache entspricht.

Nun zu meiner Wohnung 30m2
ich wohne richtig auf dem Dorf da gibt es keine grösseren Behausungen zu mieten.
Natürlich könnte ich jeden Morgen aus der nächsten Stadt kommen aber wozu?
Das mit dem "reichlich" Geld war nur die Motivation in China zu arbeiten. Für ein Lehrergehalt würde ich hier nicht aufstehen. Als Dienstwagen muss ich leider einen Hammer H3 fahren. Eine chinesische Kiste wie QQ wäre mir lieber.
Hier kostet das leider nur Snow Bier die 576 ml Flasche nur 2,50 ja 2,50 Maos. und die Dose "Nescafe" mit Milch nur 3,50. Die Rasur gibt es für sage und schreibe 2,00 Maos.
Der nächste Ausländer den ich kenne lebt 50km weiter Berg auf.

Und ja wir hatten eine große Party letzte Woche mit Feuerwerk und Corona, Veltins , Jägermeister. und Super BBQ . War eine Feier zu 4. of July.
Wenn die Sonne Erkenntnis tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
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derVilk
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Re: bin ich ein typischer China-EXPAT?

Beitrag von derVilk »

Nun zu den Lehrer - das ist meine Meinung zu dieser Berufsgruppe.
Für mich sind 90% der Lehrer faul , feige und dumm.
Hola!
Muss das sein?
Vielleicht hatten deine polnischen und ungarischen Freunde einfach nicht die Moeglichkeite einer universitaeren Ausbildung? Vielleicht konnten Sie es sich nicht leisten, wurden zuhause gebraucht, usw.? Warscheinlich haben sie jedoch im Verlauf des bisherigen Lebens Entscheidungen getroffen, die sie in diese Position gebracht haben. Mglw. sind sie ja auch zufrieden mit der Situation und es geht ihnen hier besser als zuhause?
Ich waere mal ganz vorsichtig in der Hinsicht zu verallgemeinern. V.a. wenn man schon einige Zeit in China ist, sollte man eigentlich schon genug gesehen haben, um Verstaendnis aufzubringen, dass es nunmal nicht jeder zu einem Dipl-Ing machen kann.

Ich gebe zu, dass ich auch nicht gerne hier Englisch Lehrer sein wuerde, aber die gesamte Berufsgruppe als "dumm, feige, faul" darzustellen ist wohl etwas zu viel!
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Re: bin ich ein typischer China-EXPAT?

Beitrag von Suedchina »

derVilk hat geschrieben:
Nun zu den Lehrer - das ist meine Meinung zu dieser Berufsgruppe.
Für mich sind 90% der Lehrer faul , feige und dumm.
Hola!
Muss das sein?
Vielleicht hatten deine polnischen und ungarischen Freunde einfach nicht die Moeglichkeite einer universitaeren Ausbildung? Vielleicht konnten Sie es sich nicht leisten, wurden zuhause gebraucht, usw.? Warscheinlich haben sie jedoch im Verlauf des bisherigen Lebens Entscheidungen getroffen, die sie in diese Position gebracht haben. Mglw. sind sie ja auch zufrieden mit der Situation und es geht ihnen hier besser als zuhause?
Ich waere mal ganz vorsichtig in der Hinsicht zu verallgemeinern. V.a. wenn man schon einige Zeit in China ist, sollte man eigentlich schon genug gesehen haben, um Verstaendnis aufzubringen, dass es nunmal nicht jeder zu einem Dipl-Ing machen kann.

Ich gebe zu, dass ich auch nicht gerne hier Englisch Lehrer sein wuerde, aber die gesamte Berufsgruppe als "dumm, feige, faul" darzustellen ist wohl etwas zu viel!
Das ist nur meine Meinung und meine Erfahrung. sorry
Auch gute Bauern werden in China gebraucht und koennen durchaus richtig Geld machen.
Aber dazu gehoert Knowhow. (Ich habe es nicht deshalb bin ich kein Bauer auf dem Acker)
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Re: bin ich ein typischer China-EXPAT?

Beitrag von tintifax »

VielUnterwegs hat geschrieben:
tintifax hat geschrieben:Mir gehen nur die ganzen entsendenten "mir zahlt die firma alles" schnoesel expats auf den nerv.
Warum denn? Die Mehrheit geht sicher nicht nach China um dann dort schlechter dazustehen als in DE. Nur weil du es gemacht hast, kannst du es von anderen nicht erwarten. Nicht viele werden es so machen wie punisher2008 um dann in CN fuer eine kleine Bude zu schuften, wenn es doch in DE oder sonstwo anders geht. Dann rechne mal noch Steuern, soziale Absicherung, Mondpreise fuer vernuenftige westliche Nahrung, abartige Steuern, Moebel, usw. gegen und die Firma muss schon ein ordentliches Paket schnueren, damit man den westlichen Lebensstandard halten kann. Das ist doch ganz einfach, mir geht es hier sehr gut wo ich bin, da schnuert die Firma entweder ein rundum sorglos Paket und legt noch was drauf, oder ich bleibe wo ich bin...
hab ich ja gar nicht. Wer sagt das ich schlechter dastehe? ;) Ich hab auch ein rundum sorglos paket. Wobei der fakt dass ich keinen Fahrer und Villa in Pudong habe mir nicht wirklich sorgen bereitet. Mich nervt nur die haltung die einige dieser expats so an den tag legen. Wenn ich es wie daheim haben will dann waere es doch einfacher einfach daheim zu bleiben - und fuer so tolle hechte fuer wie da manche sich halten waere es doch einfach sich auch in D so nen standard mit Villa, Chauffeur, usw zu erarbeiten ;)

- "was, China ist nicht wie Deutschland und die haben auch kein schwarzbrot?! unverschaemtheit! und dann auch noch so teuer...!" (aka wer haette gedacht das lokale waren billiger sind?)
- "schaut, ich hab eine villa, hausangestellte, einen fahrer (mein auto, mein haus, meine yacht!) Ich bin so ein toller hecht hier wo meine firma alles zahlt!"
- "ich weiss auch nicht worueber sich die anderen aufregen. die sollen sich halt ein rundum sorglos paket wuenschen" (aka die marie antoinette haltung. sollen sie halt kuchen fressen...)
- "ich muss meine sekretaerin anrufen. Ich bin am flughafen und da sind nur taxis... was soll ich nur tun? ich bin total verloren!" (aka das Riesenbaby wo immer irgendwer aufpassen und alles erledigen muss. leute die in einem der sichersten laender der welt zu unselbstaendig/unerfahren sind um sich ein taxi zu nehmen. Was machen die nur in Spanien...oder Frankreiche, Portugal, Norwegen? Da spricht auch nicht jeder Englisch)

soll jetzt nicht heissen dass alle firmen expats so sind. Es gibt auch gotteseidank genug leute die trotz der ganzen "perks" noch bodenhaftung haben. Nur finde ich die immer so schwer...
VielUnterwegs hat geschrieben:Bei jemandem der aber nicht selber als Ziel hat nach China zu gehen, muss die Firma aber eben ein Abgebot machen, bei dem es ihm gleich bis besser geht.
ja natuerlich. Also wenn ich als eine Firma jemanden auf den Mond schicken will dann muss da schon alles stimmen. Aber trotzdem braucht man dann als "expat-auf-dem-mond" nicht den macker raushaengen lassen so als ob man sich das eh selbst ausgesucht haette - obwohl das sicher auch manche tun.
Ich haette auch nichts gegen mehr perks. Ich ich kann mir schlecht vorstellen dass ich damit angeben gehe. Und genau solche angeber typen nerven halt. Aber angeblich solls die in allen Asiatischen laendern mit starkem lohngefaelle geben wo man nur mit den dollars winken braucht und man kann ein kleiner kaiser sein.

Warum ich hier bin? Freiwillig (vorher entsandt von anderer firma). Spannende projekte, spass an der arbeit, gute bezahlung und mir macht's spass im ausland zu leben und den horizont zu erweitern (man lernt ja nie aus) :)
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Re: bin ich ein typischer China-EXPAT?

Beitrag von Der neue Waiguoren »

Ah Südie, ich spare mir mal den Kommentar zu deinen Beiträgen. Sowas sollte nicht unterstützt werden.
Du kannst ja deine Meinung vertretenm, egal wie sch.... sie ist.
Nehme den täglichen K(r)ampf im Straßenverkehr mit einem Lächeln im Gesicht auf
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Re: bin ich ein typischer China-EXPAT?

Beitrag von belrain »

derVilk hat geschrieben:Belrain, Taiyang,

ich bekomme das Gefuehl nicht los, dass hier 2 Personen aufeinandertreffen, die an völlig unterschiedlichen Positionen ihrer Karriere stehen.
Eine GM Position und eine andere Position mit 1-5 Jahren on the job experience.
Das sind voellig unterschiedliche Hintergründe.

Persoenlich moechte ich anmerken, dass wohl keine Firma jemanden etwas schenkt. Wenn man einer Firma diese und jene Perks wert ist, wuerde ich das auch annehmen. Warum unter Wert verkaufen?
Wie belrain schon anmerkte: hier spielen der Faktoren Vertrauen und die Minimierung von unternehmerischen Risiko eine entscheidende Rolle (zusaetzlich zur fachlichen Qualifikation natürlich). Und diese Faktoren werden nunmal zu hoeheren Preisen (Gehälter) eingekauft.
Bin kein GM, hab aber mehr als 15 Jahre Erfahrung on the Job. :wink:
Ansonsten 100% Zustimmung
Das Leben ist schön

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