In der Schweiz gibt es inzwischen fast mehr chin. Touristen als solche aus Deutschland....
Uhrenverkäufer/-innen, Verkäuferinne, Verkäufer in Touristenshops usw. sind da nicht schlecht gefragt. Deutsch ist weniger wichtig, Chinesisch und Englisch aber schon...
Ansonsten ist es recht schwer. Meine Frau z.B. hat jahrelang nicht gearbeitet, aber auch nicht speziell einen Job gesucht. Jetzt unterrichtet sie privat etwas Chinesisch und geht zwei Tage pro Woche arbeiten. Ein sehr einfacher Job, gefällt ihr aber, da sie viel unterwegs ist....
es dauert schon eine Weile bis das sprachliche Niveau des chinesischen Partners ausreicht, um eine adäquate Stelle zu finden. Meine Frau war gelegentlich beim Arbeitsamt, welches primär Kontaktdaten von Personaldienstleistern offerierte. Bei Nachfrage und Vorstellungsgesprächen wurden jedoch entweder Akkordarbeiten mit miesester Bezahlung am Fließband oder etwas besser bezahlte Knochenjobs wie Lagerarbeiten angeboten. Chinesinnen sind tendenziell jedoch eher zierliche Personen, von körperlich sehr anspruchsvolle Tätigkeiten ist daher eher abzuraten (dort arbeiten auch sicher einige dt. Proleten, welche möglicherweise dumme Sprüche reißen)...
Mit gewissem Aufwand konnte glücklicherweise vor ca. einem halben Jahr ihr chinesischer Erzieher-Abschluss anerkannt werden, nach ein paar Monaten Praktikum wurde sie bei der Kindertagesstätte in Vollzeit festangestellt. Dort ist sie sehr glücklich, lernt viele Leute kennen, Freundschaften entstehen, sie kann ihre Sprachkenntnisse weiter optimieren und verdient natürlich auch noch Geld. Wesentlich erfüllender als ein langweiliges Hausfrauendasein. Zur Info: Sie lebt seit drei Jahren in Deutschland.
Meiner Meinung nach ist eine berufliche Tätigkeit bei einem gesunden und jungen Menschen (ohne weitere Verpflichtungen wie Kleinkinder oder zu pflegende Eltern) eine Selbstverständlichkeit. Selbst wenn der Ehepartner gut verdient, ist es eine gute Aufbesserung des Haushaltseinkommen und natürlich eine Integration in und ein sozialer Beitrag an die Gesellschaft in der man lebt.
Ich kenne sehr viele dt.-cn. Paare, der Verdienst der dt. Männer ist mehr als auskömmlich und die cn. Frauen werden behandelt wie kleine Prinzessinen. Leider führt deren Arbeitslosigkeit auch gelegentlich zu sozialer Isolation. Das Internet, QQ & Co. ermöglichen den Kontakt zur Heimat, aber es ist nicht richtig zu emigrieren, sich den ganzen Tag zuhause abzuschotten und nur Kontakt zu gleichnationalen Bekannten zu pflegen.
Ok, back to topic:
Mister-HK: Wenn deine Frau in China studiert bzw. einen Beruf erlernt und gerne ausgeübt hat, setzt alles daran den cn. Abschluss mit einem dt. Abschluss gleichwertig anerkennen zu lassen.
Altenheime und -pflegeschulen akzeptieren Auszubildende mit sehr geringen Deutschkenntnissen, dort ist hoher Personalbedarf und es wäre ein nachhaltig krisenfester Job, jedoch körperlich extrem anstrengend und wie oben erwähnt für zierliche Personen nicht geeignet.
Meine Frau kennt viele Chinesinnen die nach dem B1 Integrationskurs eine Ausbildung bspw. als Bürokauffrau angefangen haben. Vielleicht wäre da ja eine Option. Dann ist sie 5 Tage die Woche beschäfigt, es sollte etwas mehr Gehalt als bei einem 400€ Job rausspringen, sie hat viele soziale Kontakte (z. B. auf der Arbeit) und sie hat nach 3 Jahren einen richtigen Beruf, mit dem sie dann auch hier ohne Probleme Arbeit finden sollte. Das scheint auch ohne perfekte Deutschkenntnisse zu funktionieren. Hab von jemanden das Zeugnis gesehen der überall sehr gut hatte . . . Die 3 Jahre Ausbildung sind sicherlich ebenfalls ein Deutsch Intensivkurs.
Meine "beste Ehefrau von allen" hatte nach diversen freiwilligen Deutschkursen ( nein, als sie ´03 nach D gekommen ist, gab es Pflichtkurse in Deutsch noch nicht!) die harten Ausbildung im "dualen Bildungssystem" in dem Beruf als eine der Besten abgeschlossen, den sie schon in China ausgeübt hatte.
Mit einem Hiwi Job à la MacDo hätte sie sch nie zufrieden gegeben...
Im Ernst: ich persönlich bewundere sie zutiefst, denn ich hätte wahrscheinlich eine vergleichbar harte Ausbildung in China (gibt es ja dort überhaupt nicht) komplett auf Chinesisch wahrscheinlich nicht geschafft...
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
Es wäre aber besser , es ginge uns wieder gut !
Meine Frau (Bachelor CN, Master in Europa, etc.) lernte im ersten Jahr kräftig Deutsch, im zweiten Jahr sahnte sie dann kräftig Job-Angebote in Positionen ab (KMU in Deutschland), die ihrem Bildungsgrad entsprachen. Inzwischen verdient sie ca. 75% im Vergleich zu meinem (auch für deutsche Verhältnisse recht hohem) Gehalt und fühlt sich da wohl. Es geht also, aber der Anfang ist sicher nicht leicht, es kommt wohl immer auf die Vorbildung, die Motivation zur Weiterbildung und auch auf ein bisschen Glück an
Viel Erfolg, lasst die Damen nicht im Aldi / China-Imbiss versauern! Meine Frau wäre eingegangen, dafür hat sie zu lange studiert und ist viel zu agil (außerdem kommt da nen schönes Sümmchen bei rum, was ihr natürlich noch viel mehr Spaß macht und in schöne, glitzernde Frauen-Dinge umgewandelt werden kann )
. . . Die 3 Jahre Ausbildung sind sicherlich ebenfalls ein Deutsch Intensivkurs.
)