VielUnterwegs hat geschrieben:Natuerlich darf man seine Kinder nicht vernachlaessigen, erzogen werden muss der Nachwuchs in jedem Fall. Totale und absolute Kontrolle bei der das Kind als eigenstaendige Person negiert wird ist aber kein Erziehung.
Aha, die offenen Fragen sind damit geklärt, danke!
Und ich bin ja auch völlig gegen diese totale Kontrolle.
VielUnterwegs hat geschrieben: Es gibt absolut keinen Grund alle durch so eine Art Bildungshoelle zu pruegeln. Das macht die Menschen weder gebildeter, schlauer noch sonstwie besser. Es mag schon sein, dass das viele Gesellschaften in Suedostasien so betreiben, es wird dadurch nicht besser.
Ja ich stimme Dir völlig zu. Das meiste, was man "für Tests" lernt, vergißt man danach ohnehin wieder. Das vergisst der Einserschüler der jeden Nacht paukt genauso wieder wie der, der kaum was lernt und ne Drei schreibt. Das Pauken bringt fast gar nichts, wenn es nicht in einen größeren Kontext eingebettet wird und vor allem nichts, wenn es der individuelle Person nichts nützt.
Übrigens finde ich es gar nicht schlecht, die Hausaufgaben "schnell vor der Stunde" zu machen. Das trainiert nämlich, unter großem (Zeit)druck schnell etwas erledigen zu können. Wenn man ab und an auch mal das Lernen ohne Stress praktiziert, warum nicht.
VielUnterwegs hat geschrieben: Ich habe auch viel Zeit mit Buechern auf dem Bett verbracht. Das hat mich sicher mehr gebildet als manche Stunde Mathe lernen.
Viele meiner intellektuellen Anredungen habe ich aus Mickymaus- oder Donals Duck-Bänden.
Die Marco-Poloreise war da unter anderem verarbeitet. Asien hat mich von da an immer fasziniert. Mit den mittelamerikanischen Kulturen war es genauso =Tick, Trick und Track in einem alten Aztekentempel... toll. A. Huxley hab ich ursprünglich nur gelesen, weil die Doors sich nach einem seiner Bücher benannt habe. So hüpft man von einem Steinchen zum nächsten. Eigentlicn will man etwas "Triviales" rausfinden, aber das ganze Drumherum ist dann doch so spannend, das man immer weiter forscht. Und das vergisst man dann nicht mehr!
Bernhard hat geschrieben:
Dass solche Phänomene erst in jüngerer Zeit aufgetreten sind, glaube ich hingegen nicht. Die Beamtenprüfungen im kaiserlichen China waren auch extrem hart. Ob da von den Eltern so ein Druck ausgeübt wurde, weiß ich nicht; es ist aber leicht vorzustellen. Jedoch betraf das damals wohl nur einen geringen Prozentsatz der Kinder und Jugendliche.
Ja, das kann schon sein... so genau kenne ich mich da nicht aus. Die Beamtenprüfungen müssen ein großer Druck gewesen sein. Andererseits gab es keine Altersgrenze. Viele kamen erst mit dreißig zur ersten oder zweiten Prüfung, das Durchschnittsalter für die dritte und letzte Prüfung war noch höher (
wenn ich mich richtig erinnere, muss man immer anfügen). Damit waren die Prüflinge größtenteils schon verheiratet und haben sicherlich auch andere Dinge getrieben als ausschließlich studiert, und selbst wenn der Druck durch die Eltern in China lebenslang anhielt.
Nebenbei gesagt wurden früher ja auch in Europa die Kinder verheizt, die Horrorgeschichten aus dem "preußischen Drill" kennt man ja auch noch... auch wenn das mehr auf absoluten Gehorsam ausgelegt war als aufSpitzenleistungen.
Aremonus hat geschrieben:
Geisteswissenschaften sind keine Naturwissenschaften, wo man alles sofort als "richtig" oder "falsch" abstempeln kann. Ihre Aufgabe ist es vielmehr, komplexen Sachverhalten eine Struktur zu geben und, sollte diese nicht zu einer anderen Struktur kompatibel sein, Schnittstellen herzustellen.
Daher ist es wichtig zu Fragen: Wie definierst Du denn den Begriff "Hochkultur". Wann begann nach dieser Definition die chinesische Hochkultur, wann hörte sie auf - wann hört eine Hochkultur allgemein auf zu existieren?
Den ersten Teil fand ich sehr schön erklärt... nur mit reinen Definitionen kommt man nicht weiter. Dann redet man um Grunde nur der Definitionen wegen, und die Sache tritt in den Hintergrund. Es ärgert mich immer etwas, wenn Leute auf Definitionen herumreiten, anstatt sich mit der Sache zu beschäftigen.