Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

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da hai
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von da hai »

Grufti hat geschrieben:
blur hat geschrieben:Man könnte den Eindruck bekommen, dass es ausschliesslich Beziehungen geben kann in denen min. ein Akademiker vorkommt. Sicherlich macht Geld vieles einfacher, aber es geht auch ohne ein Vermögen.

Es soll auch Akademiker ohne Vermögen geben...
Dem ist nichts hinzuzufügen. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass Akademiker automatisch viel Geld verdienen. Wahrscheinlich gibt es auch eher reine Akademiker- und reine Nicht-Akademiker-Beziehungen.
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da hai
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von da hai »

mr.shi hat geschrieben:@da hai:
[...]
Zugegebenermaßen war mein Beitrag teils schon stark pauschalisiert, aber alle mir bekannten Chinesen und deren Freundesfreunde haben eine Eigentumswohnung in China, dies ist nun mal Tradition in China (siehe auch andere Threads). Ich besitze selbst (noch) keine Immobilie. Von meinen deutschen Freunden in meinem Alter kenne ich genau einen der sich eine Immobilie gekauft hat. Zudem frage ich mich schon, wie sich Chinesen v.a. in den Metropolen überhaupt Wohnungen leisten können, wenn oftmals von 200.000 Euro von einer 60m2 Wohnung mit schlechter Bausubstanz in Shanghaier Hochhausvierteln gesprochen wird müssen ja das noch deren Kinder abbezahlen, aber das ist ein anderes Thema.[...]
In China ist es auf jeden Fall üblicher Eigentum zu kaufen als in Deutschland. Aber eine Eigentumswohnung haben, wie bspw. deine Freunde, oder diese als Bedingung für eine Heirat zu kaufen sind für mich zwei verschiedene Dinge. Wenn in anderen Threads etwas von Tradition bzgl. Immobilienkauf vor der Ehe geschrieben wird, dann sind das oft die gleichen Leute, die auch von Tradition bzgl. großer und teurer Geschenke/Mitbringsel sprechen. Wie gesagt, um so provinzieller die Herkunft, um so mehr spielt (angebliche) Tradition eine Rolle.

Um früher zu heiraten, war es natürlich sehr wohl wichtig, über Eigentum zu verfügen. So hat der Urgroßvater meiner Frau ihrem Großvater ein Haus gebaut. Ohne dieses wäre es früher gar nicht möglich gewesen zu heiraten. Damals hieß es, für jeden Sohn ein Haus. Der Großvater meiner Frau, der auch früher schon in der Stadt gelebt hat, ist mittlerweile etwa Mitte 80, dass Ganze also schon ziemlich lange her. Durch Mao hat es ab 1949 viele Änderungen im Land gegeben. Eigentum gab es ja später in dem Sinne gar nicht mehr. Schon die Eltern meiner Frau, beide über 60, haben keine Eigentumswohnung mehr vor ihrer Hochzeit gekauft. Das war in der Stadt weder möglich noch notwendig. Ihnen wurde damals eine Wohnung zugewiesen. Lediglich bei den Bauern auf dem Land wurde es weiterhin so gehandhabt, dass bei einer Ehe Häuser gebaut wurden. Erst ab den Neunzigern wurde es überhaupt wieder möglich Eigentumswohnungen zu kaufen. Also von was für einer Tradition möchtest du erzählen? Einer Tradition die vor über 60 Jahren bestanden hat, die aber bereits die Generation der jetzt 60-jährigen nicht mehr aktiv miterlebt hat? Oder einer Tradition die es so eigentlich erst seit knapp zwanzig Jahren geben kann? Die einzige Ausnahme sind hier eigentlich die Bauern, aber das hatte ich ja bereits geschrieben.
blur
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von blur »

Natürlich gibt es auch Akademiker ohne hohes Einkommen. Eine Frage am Rande, wie hoch liegt das Einkommen für einfache Büroangestellte (ohne Studienabschluss) in den großen chinesischen Städten aktuell?
blur
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von blur »

Keiner Antwortet, also hab ich mich mal bei meinen chinesischen Bekannten umgehört. In Städten wie Beijing gibts als einfache Büroangestellte irgendwas zwischen 1500 und 3000RMB. Später wohl mehr, aber die Mehrheit dürfte ja unter 30 sein wenn sie ihren ausländischen Mann kennenlernen. Das entspricht in etwa der Steuerersparnis die der Deutsche durch die Heirat hat, wenn er ein Bruttogehalt von zumindest 2500€ vorweisen kann. Er könnte der Angebeteten also den gleichen Lebenstandard bieten den sie bisher genossen hat, wenn sie denn in China bleibt. Sie müsste dann nichtmal mehr arbeiten gehen (bitte korrigiert mich falls ich falsch liege, aber die Steuerklasse 3 gibts doch auch wenn man nicht zusammenlebt?).
Kommt sie nach Deutschland sieht es etwas anderes aus, aber da die doppelte Miete wegfällt und viele Kosten nicht mehr doppelt anfallen, kann man mit der Steuererspanis auch schon einiges finanzieren. Viele Familien in Deutschland kommen mit weniger als 1900€ netto aus, von daher sehe ich hier noch nicht das Problem. Für die Heimatbesuche muss dann aber noch etwas nebenbei verdient werden. Mit einem 400€ Nebenjob kommt man auf 4800€ im Jahr die man theoretisch für Sprachkurse und Heimatbesuche ausgeben könnte. Wer von beiden diesen Job ausführt kann man ja noch ausknobeln. Irgendwas will die Frau ja sicherlich auch machen und nicht nur den ganzen Tag "abgammeln".
I.d.R. sind die eher einfacheren Angestellten aus China auch keinen hohen Lebensstandard gewohnt, zumindest nichts was über dem deutschen Lebensstandard eines Harz 4 Empfängers liegt.
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corneta
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von corneta »

blur hat geschrieben:(bitte korrigiert mich falls ich falsch liege, aber die Steuerklasse 3 gibts doch auch wenn man nicht zusammenlebt?).
In einer Wohnung muss man nicht wohnen, aber beide müssen in Deutschland sein :wink: .
blur
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von blur »

Das ist natürlich dumm, aber danke für die Verbesserung.
mr.shi
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von mr.shi »

Ok, der Begriff Tradition ist evtl fehl am Platz gewesen, da dessen Definition in etwa ein sich über einen langen kontinuierlichen Zeitraum erstreckendes Handlungsmuster darstellt.
Da das kommunistische Regime Besitz enteignete und Immobilieneigentum erst wieder durch die wirtschaftlichen Reformen Deng Xiaopings Anfang der 90er ermöglicht wurde, wäre die Tradition dementsprechend junge 20 Jahre und somit noch nicht mal eine Generation alt.
"Üblich" wäre wohl der passendere Begriff gewesen... (Forumsbeiträge werden hier aber auch wirklich aufs Schärfste textlich analysiert :D )
Hm, ob sich das nur generell auf den proviniziellen Bereich beschränkt...ich kenne z.B. einen chinesischen Dr.-Ing. der an einer chinesischen Uni doziert und einen chinesischen Entwicklungsingenieur von General Motors in Shanghai, die mir ebenfalls bestätigt haben, dass sie tief in die Hypothekentasche greifen mussten, sich über zig Jahre verschuldeten, um ihren nicht aus ländlichen Bereichen stammenden Gattinen vor der Eheschließung eine Eigentumswohnung offerieren zu können, da dies in China sich nun mal so gehört.
blur
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von blur »

Weil die Eltern das so wollten oder die Braut?
mr.shi
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von mr.shi »

Ich denke sowohl als auch, ich habe noch nie konkret bei den chinesischen Käufern nachgefragt. Die Eltern sehen es wahrscheinlich als soziale Absicherung im Falle einer Inflation (wobei eine geplatzte Immobilienblase auch nur Verluste mit sich bringt) und die Braut als Statussymbol bzw. Wohlfühlfaktor (eigenes Zuhause).
Und mal ehrlich (aus der deutschen Perspektive): Wenn man oft genug umgezogen ist, nicht mehr extrem flexibel sein will / muss und eine Region gefunden hat in der man es auch mal einige Jahrzehnte aushalten kann spricht bei ausreichend Eigenkapital und günstigem Immobilienzins doch alles für ein Eigenheim. Eine Wohnung in prosperierenden Ballungsräumen sind zwar nicht gerade günstig, bieten aber eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit einer Wertsteigerung bzw. Weitervermietbarkeit zur Kapitalanlage.
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bossel
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von bossel »

blur hat geschrieben:Keiner Antwortet, also hab ich mich mal bei meinen chinesischen Bekannten umgehört. In Städten wie Beijing gibts als einfache Büroangestellte irgendwas zwischen 1500 und 3000RMB.
Kommt drauf an, was Du als einfachen Bürojob bezeichnest. Die Bachelorabsolventen meiner Uni tun's jedenfalls nicht unter 4000, selbst als Sachbearbeiter im Büro.
Hängt aber vermutlich auch von der Uni ab, an der man den Abschluß gemacht hat. Absolventen drittklassiger Unis liegen dann wahrscheinlich in dem von Dir genannten Bereich.
blur
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von blur »

Ich meinte eher Büroangestellte ohne Uniabschluss.
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von bossel »

blur hat geschrieben:Ich meinte eher Büroangestellte ohne Uniabschluss.
Gibt's die? Könnten doch höchstens in der Postabteilung rumlungern...
Kommt mir so vor, als bekäme man hier ohne Studium sowieso keinen Bürojob. Ohne wird man höchstens Verkäuferin, o.ä.
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von blur »

ich kenne zumindest eine Chinesin die als Sekretärin arbeitet und nicht studiert hat. Und nein, sie schläft nicht mit dem Chef ;) Nur kann ich sie nicht fragen was sie da verdient, viel kann es aber nicht sein.
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von Frank3074 »

Hallo auch ,wenn das hier älter ist,ich weiss sonst nicht wo ich schreiben soll.
Etwas andere Geschichte

Habe eine Chinesin in Deutschland kennengelernt,die hier seit 4 Jahren arbeitet.
Anfangs war alles traumhaft, wir sahen uns direkt jeden Tag, nur mit laufe der Zeit merkte ich das Ihr Visum bald abläuft.Arbeit findet sie wohl keine, hat es mal bei einen chinesischen Restaurant versucht,die Chefin muss was schlechtes über mich gesagt haben.
Sie bedrängt mich fast schon zu Heirat, weilwir sonst keine Zukunft haben.
War bei Ihren Eltern, machen einen sehr Wohlhabend eindruck
Meine Mutter ist zweimal geschieden,total gegen Heirat,bin auch kein Freund von Heirat.
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Re: Überlegungen vor der Eheschließung mit einer Chinesin

Beitrag von Yingxiong »

Meine Nachbarin und ihr Mann haben 6 Wochen nach dem Kennenlernen geheiratet - und sind jetzt seit über 50 Jahren verheiratet. Es kann also funktionieren, muss aber nicht.

Welche Ausbildung hat sie gemacht? Wo lebt ihr?
R.I.P. Little Yingxiong Engelskind 05.01.2013

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