Kommunikationslautstärke und
-
- Neuling
- Beiträge: 21
- Registriert: 10.05.2011, 02:48
Kommunikationslautstärke und
Hallo zusammen! Ich wollte einfach mal eine kleine Anekdote zum Thema Einkaufen in China loswerden. Ich weiß nicht, ob andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben, mir passiert sowas jedoch ständig hier vor Ort (Guangdong-Provinz).
Ich komme gerade vom kleinen Laden auf unserem Campus zurück. Eigentlich wollte ich eine Verlängerungsschnur kaufen. Im Grunde genommen eine simple Sache. Ich wusste vorher wo sie die Dinger haben, ich wusste den Preis, also eigentlich sollte das ganze recht fix gehen, dachte ich... so weit die Theorie...
Mir gefiel eigentlich recht gut, dass es inzwischen Abend und dunkel war. Die Arbeiter bauen mal wieder irgendetwas im Bereich der Mensa, was tagsüber tierischen Krach macht, selbst während der Essenszeiten! Aber das sei einmal dahingestellt...
Ich betrete also den Laden gegenüber der Mensa, freue mich über die Ruhe und schlendere durch die paar Regale. Auf einmal wird die besinnliche Stille jedoch barsch unterbrochen! Ein Einheimischer betritt die Räumlichkeit und spricht in einer Lautstärke, als wäre er an einem Rednerpult ohne Mikro vor tausenden von Zuhörern. Es gab allerdings keine Zuhörer!
Mein anfängliches Ignorieren seiner Eskapaden nahm er wohl als Einladung an, mich direkt anzusprechen. Er schenkte mir ein - wahrscheinlich freundlich gemeintes, allerdings doch recht lästig wirkendes - "Hello!". Ich erwiderte es kurz und zurückhaltend, was er zum Anlass nahm, in einem weiterhin absolut unangemessen lauten Ton in Einheimischensprache in meine Richtung zu faseln. Meine passive Reaktion (ich kann so gut wie kein chinesisch) hielt ihn nicht davon ab, weiterzusprechen. Als er merkte, dass von meiner Seite aus nicht besonders viel Interesse an Kommunikation vorlag, fing er an, die Verkäuferin mit seinem nach wie vor ohrenbetäubenden Sermon zu beglücken. Dabei machte er heftige Gesten und bewegte sich wie ein Junkie auf Entzug.
Ich stand mit meiner Verlängerung, die ich an der Kasse bezahlen wollte, musste mir das Spektakel jedoch noch ein paar weitere Minuten ansehen. Anstatt das Produkt bezahlen und gehen zu können, zog sich das Spektakel jedoch noch weiter hin. Die Verkäuferin widmete sich lieber dem gestikulierenden Mann, als endlich meine 10CNY entgegenzunehmen!
Die Lage war für die beiden eher vergnügt als angespannt, der Typ reduzierte seine Gesprächslautstärke jedoch nicht, obwohl zwischen ihm und der Verkaufsdame nicht viel mehr als ein Meter Platz war. Nach zahlreichen erfolglosen Versuchen, die Verkäuferin nonverbal davon zu überzeugen, dass sie doch bitte meinen Geldschein entgegennehmen mag, bevor ich mit der Verlängerungsschnur gehe, hatte ich die Nase voll.
Ich ließ das Produkt auf dem Ladentisch neben der Kasse liegen und machte mich langsam auf den Weg zur Tür. Kurz schaute ich noch, ob das ganze entweder den Marktschreier beruhigen oder die Dame an der Kasse überzeugen konnte sich für zwei Sekunden meiner Banknote zu widmen. Dem war jedoch nicht so.
Fazit: Ich habe keine Verlängerungsschnur, die Verkäuferin (und wahrscheinlich auch Besitzerin) keinen Deal. Ich muss jetzt noch immer verärgert über das lästige Geschrei nachdenken und die beiden sind wahrscheinlich zur Minute noch immer in ihre überaus geistreiche Kommunikation verwickelt. Warum funktionieren hier nicht einmal so simple Dinge wie der Einkauf eines einzigen Gegenstands?? lol
Ich komme gerade vom kleinen Laden auf unserem Campus zurück. Eigentlich wollte ich eine Verlängerungsschnur kaufen. Im Grunde genommen eine simple Sache. Ich wusste vorher wo sie die Dinger haben, ich wusste den Preis, also eigentlich sollte das ganze recht fix gehen, dachte ich... so weit die Theorie...
Mir gefiel eigentlich recht gut, dass es inzwischen Abend und dunkel war. Die Arbeiter bauen mal wieder irgendetwas im Bereich der Mensa, was tagsüber tierischen Krach macht, selbst während der Essenszeiten! Aber das sei einmal dahingestellt...
Ich betrete also den Laden gegenüber der Mensa, freue mich über die Ruhe und schlendere durch die paar Regale. Auf einmal wird die besinnliche Stille jedoch barsch unterbrochen! Ein Einheimischer betritt die Räumlichkeit und spricht in einer Lautstärke, als wäre er an einem Rednerpult ohne Mikro vor tausenden von Zuhörern. Es gab allerdings keine Zuhörer!
Mein anfängliches Ignorieren seiner Eskapaden nahm er wohl als Einladung an, mich direkt anzusprechen. Er schenkte mir ein - wahrscheinlich freundlich gemeintes, allerdings doch recht lästig wirkendes - "Hello!". Ich erwiderte es kurz und zurückhaltend, was er zum Anlass nahm, in einem weiterhin absolut unangemessen lauten Ton in Einheimischensprache in meine Richtung zu faseln. Meine passive Reaktion (ich kann so gut wie kein chinesisch) hielt ihn nicht davon ab, weiterzusprechen. Als er merkte, dass von meiner Seite aus nicht besonders viel Interesse an Kommunikation vorlag, fing er an, die Verkäuferin mit seinem nach wie vor ohrenbetäubenden Sermon zu beglücken. Dabei machte er heftige Gesten und bewegte sich wie ein Junkie auf Entzug.
Ich stand mit meiner Verlängerung, die ich an der Kasse bezahlen wollte, musste mir das Spektakel jedoch noch ein paar weitere Minuten ansehen. Anstatt das Produkt bezahlen und gehen zu können, zog sich das Spektakel jedoch noch weiter hin. Die Verkäuferin widmete sich lieber dem gestikulierenden Mann, als endlich meine 10CNY entgegenzunehmen!
Die Lage war für die beiden eher vergnügt als angespannt, der Typ reduzierte seine Gesprächslautstärke jedoch nicht, obwohl zwischen ihm und der Verkaufsdame nicht viel mehr als ein Meter Platz war. Nach zahlreichen erfolglosen Versuchen, die Verkäuferin nonverbal davon zu überzeugen, dass sie doch bitte meinen Geldschein entgegennehmen mag, bevor ich mit der Verlängerungsschnur gehe, hatte ich die Nase voll.
Ich ließ das Produkt auf dem Ladentisch neben der Kasse liegen und machte mich langsam auf den Weg zur Tür. Kurz schaute ich noch, ob das ganze entweder den Marktschreier beruhigen oder die Dame an der Kasse überzeugen konnte sich für zwei Sekunden meiner Banknote zu widmen. Dem war jedoch nicht so.
Fazit: Ich habe keine Verlängerungsschnur, die Verkäuferin (und wahrscheinlich auch Besitzerin) keinen Deal. Ich muss jetzt noch immer verärgert über das lästige Geschrei nachdenken und die beiden sind wahrscheinlich zur Minute noch immer in ihre überaus geistreiche Kommunikation verwickelt. Warum funktionieren hier nicht einmal so simple Dinge wie der Einkauf eines einzigen Gegenstands?? lol
Re: Kommunikationslautstärke und
Im Normalfall kann eine in Multitasking geübte Chinesische Verkäuferin mindestens folgende sieben Sachen gleichzeitig erledigen:
1. Das Kind säugen.
2. Sich mit einer anderen Kassiererin über den Ausländer unterhalten.
3. Einem lauten Schwätzer zuhören, oder mindestens so tun als ob.
4. Den Boden aufwischen indem der Dreck mit dem linken Fuss in eine Ecke getreten wird.
5. Eintippen des Betrages an der Kasse.
6. Dem Ausländer sein Kabel in eine Tüte stecken.
7. Das Geld entgegennehmen.
Wenn das alles nicht so geht hast Du wohl eine seltene, nicht multitaskfähige Aushilfe getroffen
1. Das Kind säugen.
2. Sich mit einer anderen Kassiererin über den Ausländer unterhalten.
3. Einem lauten Schwätzer zuhören, oder mindestens so tun als ob.
4. Den Boden aufwischen indem der Dreck mit dem linken Fuss in eine Ecke getreten wird.
5. Eintippen des Betrages an der Kasse.
6. Dem Ausländer sein Kabel in eine Tüte stecken.
7. Das Geld entgegennehmen.
Wenn das alles nicht so geht hast Du wohl eine seltene, nicht multitaskfähige Aushilfe getroffen
-
- Neuling
- Beiträge: 21
- Registriert: 10.05.2011, 02:48
Re: Kommunikationslautstärke und
Ha ha... dieser Typus Verkäuferin war mir bisher auch durchaus geläufig. Besonders die Punkte 1. und 4. erfreuen sich scheinbar einer recht hohen Beliebtheit in dieser Region
-
- VIP
- Beiträge: 4762
- Registriert: 31.10.2010, 14:00
- Hat sich bedankt: 1 Mal
- Danksagung erhalten: 2 Mal
Re: Kommunikationslautstärke und
Regel Nummer Eins in China: ICH bin das wichtigste - und das muessen auch alle um einen herum mitbekommen.
Mit Freundlichkeit und Zuvorkommen wirst du in China nicht weit kommen, wenn du dich schuechtern in die Ecke verziehst weil jemand laut redet hast du dir das falsche Land ausgesucht.
Abhilfe: in gleicher Laustaerke egal ob Deutsch, Englisch oder nicht-chinesisch und mit Hilfe von Gesten die Frau zur Kasse befoerden um dein Geld loszuwerden. Oder sich verziehen und sich dann in einem Forum darueber aufregen, dass man in China nicht klar kommt...
Edit: Sehe gerade du bist gerade mal ein paar Tage in China, das gibt sich mit der Zeit an diese Sachen gewoehnt man sich und mit der Zeit legt man auch die deutsche Duckmentalitaet ab.
Das mit der Lautstaerke ist einfach normal in China, ich habe das gefuehl die Leute haben angst vor der Stille auch daran gewoent man sich mit der Zeit oder eben nicht, dann ist China nichts fuer einen...
Mit Freundlichkeit und Zuvorkommen wirst du in China nicht weit kommen, wenn du dich schuechtern in die Ecke verziehst weil jemand laut redet hast du dir das falsche Land ausgesucht.
Abhilfe: in gleicher Laustaerke egal ob Deutsch, Englisch oder nicht-chinesisch und mit Hilfe von Gesten die Frau zur Kasse befoerden um dein Geld loszuwerden. Oder sich verziehen und sich dann in einem Forum darueber aufregen, dass man in China nicht klar kommt...
Edit: Sehe gerade du bist gerade mal ein paar Tage in China, das gibt sich mit der Zeit an diese Sachen gewoehnt man sich und mit der Zeit legt man auch die deutsche Duckmentalitaet ab.
Das mit der Lautstaerke ist einfach normal in China, ich habe das gefuehl die Leute haben angst vor der Stille auch daran gewoent man sich mit der Zeit oder eben nicht, dann ist China nichts fuer einen...
-
- Neuling
- Beiträge: 21
- Registriert: 10.05.2011, 02:48
Re: Kommunikationslautstärke und
Alles klar, scheint also tatsächlich normal zu sein ... ich hoffe jedoch, dass sich das hauptsächlich auf eine Gesellschaftsschicht außerhalb eines höheren Bildungsniveaus bezieht...Shenzhen hat geschrieben:Sehe gerade du bist gerade mal ein paar Tage in China, das gibt sich mit der Zeit an diese Sachen gewoehnt man sich und mit der Zeit legt man auch die deutsche Duckmentalitaet ab.
Das mit der Lautstaerke ist einfach normal in China, ich habe das gefuehl die Leute haben angst vor der Stille auch daran gewoent man sich mit der Zeit oder eben nicht, dann ist China nichts fuer einen...
Allerdings habe ich das Gefühl davon jedoch üblicherweise sehr viel zu bekommen. Sehr viele der Studenten, mit denen ich zu tun habe, auch diejenigen, welche ich nicht unterrichte, sind ausgesprochen freundlich und zuvorkommend... gleiches gilt für meine chinesischen Dozenten-Kollegen.Shenzhen hat geschrieben:Mit Freundlichkeit und Zuvorkommen wirst du in China nicht weit kommen...
Re: Kommunikationslautstärke und
Beide ungebildet, scheint so. Nichts daraus machen. Je weniger Leute wissen, je mehr denken sie sie wissen alles und muessen es auch immer zeigen. Aber ja, wenn du in solchen Situationen steckst dann besser Kopf einziehen und durch, egal ob du dir einen oder beide zum "Feind" machst. Es gint halt Grenzen und manche Menschen kennen diese nicht.
HK - Crowd control in progress
Re: Kommunikationslautstärke und
Solltest erstmal viel viel gechillter werden sonst wird das hier in China kein Spaß für dich.
In Deutschland würde man denken die Verkäuferin freut sich wenn du was kaufst, das ist in China zumeist nicht so. Etwas bezahlen zu wollen bedeutet lästige Dinge tun wie Artikel scannen usw., der Gesichtsausdruck ist dann dementsprechend.
Aber es ist halt nunmal so, und brauch ich die grinsende Verkäuferin um ne Dose Cola zu kaufen? Eigentlich nicht, daher gewöhnt man sich schnell dran.
Und irgendwelche Typen die laut rumlabern, mit dir, mit anderen, mit ihrem Telefon oder mit sich selber, ignorieren und nicht viel Gedanken drüber machen, außer! du hast ein Recht dich zu beschweren, wie zb. in einer Bibliothek. Dann geh halt hin und kommunizier irgendwie dass er zu laut ist.
In China wird immer gebaut, und wie laut das ist interessiert keinen. Sonntags, Feiertags, saß sogar schonmal in der Bib der Tongji und die fingen an mit dem Winkelschleifer 5m entfernt von mir zu arbeiten.
Nimms einfach so hin, und versuch nicht alles mit Deutschland zu vergleichen.
Wenn der Typ der hier so laut rumlabert nach Deutschland gehen würde und dort angemacht würde, vermutlich kommt er dann auch zurück und erzählt wie seltsam die Deutschen sind da darf man sich nichtmal in der Öffentlichkeit unterhalten...
Und denk nich dass andere Chinesen nicht auch davon genervt sind.
Aber kennst du den Lebenslauf von dem Typ? Vielleicht wurde er zu Maos Zeiten ins ferne Hinterland geschickt und musste von der Hand in den Mund leben, oder hat sonst irgendwelche unschönen Dinge in der Zeit erlebt. Vielleicht auch nicht, möglich ist es in China zumindest.
Junge Chinesen die vielleicht sogar studieren sind oft ganz anders drauf, also auch nicht von solchen Personen verallgemeinern.
In Deutschland würde man denken die Verkäuferin freut sich wenn du was kaufst, das ist in China zumeist nicht so. Etwas bezahlen zu wollen bedeutet lästige Dinge tun wie Artikel scannen usw., der Gesichtsausdruck ist dann dementsprechend.
Aber es ist halt nunmal so, und brauch ich die grinsende Verkäuferin um ne Dose Cola zu kaufen? Eigentlich nicht, daher gewöhnt man sich schnell dran.
Und irgendwelche Typen die laut rumlabern, mit dir, mit anderen, mit ihrem Telefon oder mit sich selber, ignorieren und nicht viel Gedanken drüber machen, außer! du hast ein Recht dich zu beschweren, wie zb. in einer Bibliothek. Dann geh halt hin und kommunizier irgendwie dass er zu laut ist.
In China wird immer gebaut, und wie laut das ist interessiert keinen. Sonntags, Feiertags, saß sogar schonmal in der Bib der Tongji und die fingen an mit dem Winkelschleifer 5m entfernt von mir zu arbeiten.
Nimms einfach so hin, und versuch nicht alles mit Deutschland zu vergleichen.
Wenn der Typ der hier so laut rumlabert nach Deutschland gehen würde und dort angemacht würde, vermutlich kommt er dann auch zurück und erzählt wie seltsam die Deutschen sind da darf man sich nichtmal in der Öffentlichkeit unterhalten...
Und denk nich dass andere Chinesen nicht auch davon genervt sind.
Aber kennst du den Lebenslauf von dem Typ? Vielleicht wurde er zu Maos Zeiten ins ferne Hinterland geschickt und musste von der Hand in den Mund leben, oder hat sonst irgendwelche unschönen Dinge in der Zeit erlebt. Vielleicht auch nicht, möglich ist es in China zumindest.
Junge Chinesen die vielleicht sogar studieren sind oft ganz anders drauf, also auch nicht von solchen Personen verallgemeinern.
Re: Kommunikationslautstärke und
Du kannst auch den Finger auf deinen Mund legen und um Stille bitte
-
- Stammgast
- Beiträge: 148
- Registriert: 10.02.2011, 16:42
- Wohnort: Beijing
Re: Kommunikationslautstärke und
ich glaube das wird nichts bringen, ignorieren und lernen damit umzugehen hilftstefani hat geschrieben:Du kannst auch den Finger auf deinen Mund legen und um Stille bitte
(ich kann aber auch nicht alles hinnehmen was mich stört und übe mich noch immer in Gelassenheit was das Thema fotografieren meiner Kinder angeht - aber immerhin probiere ich es jeden Tag aufs Neue in der Hoffnung dass es mich bald nicht mehr stört)
-
- Neuling
- Beiträge: 21
- Registriert: 10.05.2011, 02:48
Re: Kommunikationslautstärke und
Ha ha, das Gefühl habe ich inzwischen auch...Torte hat geschrieben:Beide ungebildet, scheint so. Nichts daraus machen. Je weniger Leute wissen, je mehr denken sie sie wissen alles und muessen es auch immer zeigen.
Hier glaube ich tatsächlich, dass "nicht kennen" der richtige Ausdruck ist. Ich habe den Eindruck, dass manche Menschen hier, häufig vom Typus Bauarbeiter, tatsächlich nicht wissen, wie lästig ihr lautstarkes Aufmerksamkeit suchendes Agieren auf andere wirken mag... nicht nur auf mich oder andere Westler sondern auch auf andere Chinesen.Torte hat geschrieben:Es gint halt Grenzen und manche Menschen kennen diese nicht.
-
- Neuling
- Beiträge: 21
- Registriert: 10.05.2011, 02:48
Re: Kommunikationslautstärke und
Die Alte an der Kasse war auch etwas anders drauf als sonst eigentlich. Wenn ich alleine dort war - also ohne Störenfried im Wahrnehmungsbereich - lächelte sie eigentlich immer recht freundlich und half mir so gut sie konnte und so gut es die Sprachbarriere erlaubte.event hat geschrieben:In Deutschland würde man denken die Verkäuferin freut sich wenn du was kaufst, das ist in China zumeist nicht so. Etwas bezahlen zu wollen bedeutet lästige Dinge tun wie Artikel scannen usw., der Gesichtsausdruck ist dann dementsprechend.
Aber es ist halt nunmal so, und brauch ich die grinsende Verkäuferin um ne Dose Cola zu kaufen? Eigentlich nicht, daher gewöhnt man sich schnell dran.
Ich glaube ich bin nahezu der einzige Ausländer in diesem Stadtteil. Wir sind recht weit draußen in einer eher ländlichen Region, die zwar offiziell zur Stadt dazugehört, allerdings etwa eine Stunde per Bus entfernt liegt. Normalerweise schauen die Einheimischen eigentlich immer ganz interessiert, wenn ich beispielsweise Obst am Markt kaufe und nehmen sich Zeit und sind sehr freundlich. Ich habe den Eindruck, sie sind es nicht gewohnt, Westler hier zu sehen und wollen sich so gastfreundlich wie möglich zeigen. Die Dame in dem Laden hier auf dem Campus scheint da wohl ein kleines bisschen abgestumpfter zu sein...
lol, also nicht nur hier... meine Ansprechpartnerin von der Uni meinte zu mir auch schon mal sowas wie "Entschuldigen Sie, dass bestimmte Dinge in ihrer Wohnung einen nicht sehr hohen Standard haben. Das liegt daran, dass das Gebäude sehr alt ist. Es wurde bereits im Jahre 2002 (Zweitausendzwei) gebaut. ". Sie scheinen also permanent neue Betonklötze in die Gegend zu hämmern, ein paar Existenzzellen reinzustapeln und neue Leute reinzuverfrachten ...event hat geschrieben:In China wird immer gebaut, und wie laut das ist interessiert keinen. Sonntags, Feiertags,...
Ich konnte mir das Lachen kaum verkneifen und wollte gar nicht drüber nachdenken, ihnen zu erklären, dass in Deutschland zahlreiche Gebäude seit über 100 Jahren stehen, die auch heute noch einen hervorragenden Lebensstandard bieten. Viele scheinen hier tatsächlich bloß recht kurzsichtig zu planen...
Re: Kommunikationslautstärke und
Und was sagt uns dieser Thread jetzt.
Gelassenheit ist die Luxusausführung des Selbstbewußtseins.
Gelassenheit ist die Luxusausführung des Selbstbewußtseins.
Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution – und zwar schon morgen früh. ( Henry Ford )
Re: Kommunikationslautstärke und
Das trifft fuer 90% der chinesischen Unis zu, da fast immer einen urspruenglichen Campus in der Stadtmitte gibt, der aber vom Platz her nicht ausreichte und man auch nich alles umbauen wollte. Daher gibt es dann immer riesige neue Campus die irgendwo im Industriegebiet oder schon ländlichen Bereich liegen. Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Innenstadt sind fast immer mehr oder weniger mangelhaft.PHENOMENON hat geschrieben: Wir sind recht weit draußen in einer eher ländlichen Region, die zwar offiziell zur Stadt dazugehört, allerdings etwa eine Stunde per Bus entfernt liegt.
Kann dir also auch bei "renomierten" chinesischen Unis passieren dass du auf so einem Campus landest
Re: Kommunikationslautstärke und
In China wird m. E. n. generell etwas lauter gesprochen, gehandelt, geklönt, gestritten, etc. Auch bei Kleinigkeiten drehen Chinesen gerne auf 180, am besten so, das es auch jeder mitbekommt. Das muss nicht negativ sein, steht aber selbstredend in einem Kontrast zu Deutschland oder Finnland, von daher bedarf es einfach nur ein wenig Eingewöhnungszeit.
Im Grunde kannst Du Dich über die Dorfregion freuen. Innerhalb großer Städte, wo auch sehr häufig Nachbaustellen anzutreffen sind, herrscht 24/7 Lärm bzw. reger Betrieb auf den Straßen.
Im Grunde kannst Du Dich über die Dorfregion freuen. Innerhalb großer Städte, wo auch sehr häufig Nachbaustellen anzutreffen sind, herrscht 24/7 Lärm bzw. reger Betrieb auf den Straßen.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 14 Gäste