Heirat einer Chinesin

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Fred
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Heirat einer Chinesin

Beitrag von Fred »

Servus Gemeinde,
ich bin schon seit einiger Zeit ein stiller Mitleser hier im Forum und jetzt habe ich mich auch mal angemeldet. Ich lebe schon seit einigen Jahren mit einer Chinesin zusammen und wir wollen jetzt schön langsam heiraten. Meine Freundin ist seit 10 Jahren hier in Deutschland, hat hier ihren Dr. gemacht und arbeitet an der UNI mit einem befristeten Arbeitsvertrag der jedes Jahr verlängert wird. Leider habe ich zu unserem Plan hier in Deutschland zu heiraten sehr widersprüchliche und teils auch erschreckende Infos (Behördenwilkür usw.) erhalten. Auch hier im Forum habe ich keine genauen Infos zu unserem Fall finden können. Kann mir hier jemand weiterhelfen? Welche Papiere benötigt meine Freundin und wie lange wird der Behördenweg hier in Deutschland dauern?
Herzlichen Dank für Eure Mühe im Voraus
Fred
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sweetpanda
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Re: Heirat einer Chinesin

Beitrag von sweetpanda »

Vielleicht hast du nichts gefunden, weil Dein Fall einfach zu perfekt ist.
Deine Freundin hat in Deutschland studiert, erfolgreich Abgeschlossen und arbeitet sogar hier.
Sie ist schon seit 10 Jahren in Deutschland und spricht sicher perfekt Deutsch
Der Fall ist so einfach, dass niemand in Deiner Situation überhaupt noch eine Frage stellen würde.
Meine Freundin war kurz vor Studienabschluss als wir geheiratet hatten und weder ich noch Du oder sonst wer der ähnlich gute Vorrausetzungen mitbringt, wird irgendwas von "Behördenwillkür" mitbekommen.
Es wird auch Dir eine Freude sein, aus Deiner souveränen Position mit den Beamten auf Augenhöhe zu scherzen.
90% der "sogenannten Behördenwillkür" treten dann auf, wenn die Frau wesentlich jünger ist, nie in Deutschland war, die finanziellen Verhältnisse des Ehemanns nicht der " Brüller " sind und die Frau selbst auch nichts hat und nichts kann was in Deutschland von Nutzen ist.
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Fred
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Re: Heirat einer Chinesin

Beitrag von Fred »

Hallo sweetpanda,
da unsere Hochzeitsplanungen erst am Anfang stehen, habe ich eben mal mit dem Standesamt telefoniert :( Es ist leider so wie hier und in anderen Foren beschrieben, dass ein riesengroßer Papierkrieg auf uns zukommt :x
Wir brauchen für die Hochzeit in Deutschland eine Geburtsurkunde, eine Familienstandserklärung, eine Haushaltsstandserklärung, das alles von der Heimatgemeinde meiner Freundin in China, alles notariell beglaubigt, abgestempelt, von einem bestellten Übersetzer ins Deutsche übersetzt und beglaubigt und das wiederum wird dann dem OLG zur Genehmigung vorgelegt, erst dann können wir einen Termin beim Standesamt bekommen :twisted:
Wir beide haben keine Ahnung wieviel Zeit und Geld uns das Ganze kosten wird :?:
Da sage ich nur armes Deutschland :(
Shenzhen
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Re: Heirat einer Chinesin

Beitrag von Shenzhen »

Heiratet in HK
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punisher2008
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Re: Heirat einer Chinesin

Beitrag von punisher2008 »

Fred hat geschrieben:Da sage ich nur armes Deutschland :(
Und du glaubst wirklich in China läuft das mit weniger Bürokratie?? :lol: :lol: :lol:
Schneeti
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Re: Heirat einer Chinesin

Beitrag von Schneeti »

Hallo,
Fred hat geschrieben:Es ist leider so wie hier und in anderen Foren beschrieben, dass ein riesengroßer Papierkrieg auf uns zukommt
Wo siehst du einen "riesengroßen Papierkrieg"?
Es geht um sage und schreibe drei Dokumente, die offenbar alle von ein und derselben Behörde ausgestellt werden (keine Rennerei). Wenn du die Originale beisammen hast, gehts einmal aufs Notariat und dann muß noch legalisiert werden (Außenministerium China). Vor 6 Jahren, als meine Holde und ich dieses Papierscharmützel durchgemacht haben, hat uns das zwei Nachmittage in China (1x Yueyang - Notariat, 1x Peking - CTS) gekostet und zwei halbe Tage in Deutschland (zuzüglich 1 Tag Hochzeit) - die Legalisierung haben wir vom CTS (Reisebüro) in Peking erledigen lassen, das einen Aufpreis von etwa 20 Euro verlangt hat, einschließlich Versand nach Deutschland. Weiß allerdings nicht, ob das heute noch möglich ist (zumindest in Guangzhou: ja). Die Übersetzung beim beeidigten Übersetzer ging auch prompt. Mit Kosten von damals etwa 200 - 300 Euro für die gesamte Eheschließung war die Geschichte auch nicht wirklich teuer, unser Standesamt (in München) wollte allerdings auch nur eine Geburtsurkunde (die Befreiung von der Beibringung des Ehefähigkeitszeugnisses ging übers OLG).
Das langwierigste an der Sache war das OLG (etwa 6 Wochen), davor die Legalisierung hatte etwa 4 Wochen gedauert (wenn mich meine Erinnerung nicht trügt). In 3-4 Monaten sollte sich eine Eheschließung also über die Bühne bringen lassen (ab Rückkehr aus China).

Also: Erstmal den Blutdruck runter, informieren was heute gilt, und dann in Ruhe die Liste abarbeiten. Ist alles halb so wild. Und wenn dich das bißchen schon abschreckt, besser keine Kinder kriegen: Der Papierkrieg nach einer Geburt mit Krankenversicherung, Kindergeld, Elternzeit usw. ist deutlich mehr.
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sowa
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Re: Heirat einer Chinesin

Beitrag von sowa »

Hallo Fred,
wenn deine Liebste schon in Deutschland lebt ist die Eheschliessung um einiges einfacher,
weil der ganze Kram mit Visum etc. wegfällt.
Ich habe mit dem gleichen Voraussetzungen meine Frau in Deutschland geheiratet.
D.h. Freundin studiert in Deutschland.
Glaube nicht den ganzen Scheiß mit in Hong Kong heiraten was Manche hier so schreiben.
In deinen Fall trifft es nicht zu!
Deine Freundin wird einige Dokumente aus China wie Geburtsurkunde und Hukou benötigen,
aber deswegen muß sie nicht nach China, das können Eltern oder eine Agentur für sie erledigen.

Also gehe zu den Standesamt deiner Heimatstadt am besten an einen Tag wo wenig los ist.
Du wirst von den freundlichen Standesbeamten eine To-Do-Liste bekommen.

Du wirst deine Liebste nicht von Heute auf Morgen heiraten können, weil die ganzen Beglaubigungen und Legalisationen brauchen etwas Zeit.
Es werden schon einige Wochen vergehen bis du sie heiraten kannst.
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sowa
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Re: Heirat einer Chinesin

Beitrag von sowa »

Hier ist ein Link von OLG
hier steht was ihr benötigt um in Deutschland zu heiraten
http://www.olg-stuttgart.de/servlet/PB ... /China.pdf
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Fred
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Re: Heirat einer Chinesin

Beitrag von Fred »

Hallo Zusammen,

herzlichen Dank für die umfassende Hilfe :D
Nein, nein und keine Angst mein Blutdruck ist nicht hoch :shock:
Wir werden nun in den nächsten Tagen beim Standesamt vorbei schaun, die ToDo-Liste abarbeiten und dann vielleicht so in 3 -4 Monaten heiraten können.....naja, dann bleibt mir auch noch etwas Zeit :mrgreen:

VG und Danke an Alle
Fred
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egon
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Re: Heirat einer Chinesin

Beitrag von egon »

So wie Shenzhen bereits geschrieben hat:

Heiratet in Hong Kong. Wir waren Ende April dort und haben die Hochzeit beantragt. Erforderliche Dokumente: Reisepaesse von beiden. Geheiratet haben wir am 1.Juni in HK. Alles voellig problemlos und laecherlich billig. Anleitung, auch wie man die Hochzeit per Post "bestellen" kann (sonst muesstet ihr 2 Mal dorthin fliegen), gibts auf der Homepage vom deutschen Konsulat HK. Auch wie nachher die Apostille auf die Heiratsurkunde kommt, damit diese in Deutschland anerkannt wird, ist dort beschrieben.

Aber wenn ihr Zeit, Geld und Nerven im Ueberfluss habt, dann nehmt die Hochzeit in D in Angriff. Wird schon das erste grosse Problem sein, dass deine Freundin keine Geburtsurkunde hat....
Wer kriecht, der stolpert nicht.
Podi
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Re: Heirat einer Chinesin

Beitrag von Podi »

Hi
Heiratet in Hong Kong.
Kann ich nicht so unterschreiben...

Wenn ihr heiraten wollt sollt ihr überlegen ob es euch auf das Papier ankommt oder darum das ihr eine Hochzeit haben wollt. Überlegt euch wie ihr feiern wollt, zu zweit nach HK zu fliegen um zu heiraten stelle ich mir nicht unbedingt als die romantische Sache vor. Wenn ihr also einen Freundeskreis in Deutschland habt mit dem ihr eure Ehe feiern wollt macht es doch in Deutschland.

Ich selbst habe letzten Herbst in BW meine chinesische Frau geheiratet. Die benötigten Dokumente aus China haben ihre Eltern zusammengestellt. Die "Menge" an Dokumenten ist relativ einfach zu erklären: Deutschland will von Ausländern eine Ehefähigkeitsbescheinigung, welche aber nicht von China ausgestellt wird. Also muss deine zukünftige mit den Dokumenten nachweisen das sie nicht verheiratet ist. Nach einer Prüfung der Dokumenten durch das Standesamt darf sie dann eine eidesstattliche Erklärung abgeben das diese der Wahrheit entsprechen und diese wird mit den Dokumenten und der Eheanmeldung an ein Gericht gesendet um zu entscheiden das diese Ehe auch ohne Ehefähigkeitszeugnis geschlossen werden kann. Nach diesem Beschluss habt ihr 6 Monate Zeit die Ehe zu schließen.

Einmal davon abgesehen das es nach vielen Dokumenten aussieht ist das eigentlich kein großes Problem. Geht einfach für das für dich zuständige Standesamt und Last euch eine liste geben was ihr alles braucht. Wenn jemand anders die Dokumente besorgt plant zeit (2-3 Monate) dafür ein, falls dabei was schief geht und ihr einen Termin einhalten wollt. Auch ein Namenswechsel von ihr ist auch ohne Probleme möglich, sie kann mit der Ehrenrunde zur Botschaft gehen und die ehe dort anzeigen, diese setzt dann ein "xyz is also know as $NEWNAME" in den Reisepass.

Überlegt euch wo ihr wann und wie Heiraten wollt und macht es nach euren wünschen. Die Mühlen aller Ämter malen langsam, meine Hochzeit ging unter ähnlichen Bedingungen problemlos.

[edit]Deine zukünftige kennt bestimmt Dolc.de (chinesisches Forum in Deutschland) da taucht diese frage auch regelmäßig auf und gibt ihr bestimmt mehr Infos wie sie welche Dokumente besorgen kann.

Ansonsten: Glückwunsch zu diesem Beschluss.
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Re: Heirat einer Chinesin

Beitrag von cmstein »

Podi hat geschrieben:Hi
Heiratet in Hong Kong.
Kann ich nicht so unterschreiben...

Wenn ihr heiraten wollt sollt ihr überlegen ob es euch auf das Papier ankommt oder darum das ihr eine Hochzeit haben wollt. Überlegt euch wie ihr feiern wollt, zu zweit nach HK zu fliegen um zu heiraten stelle ich mir nicht unbedingt als die romantische Sache vor. Wenn ihr also einen Freundeskreis in Deutschland habt mit dem ihr eure Ehe feiern wollt macht es doch in Deutschland.
Heiraten in HK ist sehr romantisch, die Location im Hong Kong Park ist kaum zu toppen und mit einem passenden Hotel in der Nähe ist das doch ne andere Hausnummer als das öde Deutschland :P

Und klar kommen nicht so viele Gäste, aber die echten Freunde halt dann doch, die Eltern auch, auch die chinesische Seite kann einreisen, wenngleich nicht so einfach wie die deutsche :D

Jemanden zu finden, der eine Reise nach HK bereut hat, ist auch nicht so einfach. Ist eine Topdestination, da gibt es keine zwei Meinungen.

Wo man leben will, das ist so eine Sache, aber zum Heiraten ist HK für mich weltweit und nicht nur für deutsch-chinesische Paare die glatte Nummer 1.
Shenzhen
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Re: Heirat einer Chinesin

Beitrag von Shenzhen »

cmstein hat geschrieben:Jemanden zu finden, der eine Reise nach HK bereut hat, ist auch nicht so einfach. Ist eine Topdestination, da gibt es keine zwei Meinungen.
Doch. HK ist ein ziemliches Drecksl... hinter der Glitzerfassade, das schlechteste aus beiden Welten (China und England) gemixt. Meine Meinung. :)

Hochzeit in Central ist auch eher Massenabfertigung und die gehandicapte Schoeffin oder wer immer das ist hat einem das Verstehen mehr als schwer gemacht. Wenn es um "Romantik" geht besser privat organisiert trauen lassen.
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egon
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Re: Heirat einer Chinesin

Beitrag von egon »

Ich kann das L'Hotel in Tsuen Wan empfehlen. Mit etwas Smalltalk gabs immer ein Zimmer oberhalb der 67. Etage und Meerblick. Die Aussenwand voll verglast. Vom Bett Blick ueber HK und aufs Meer.
Wenn Das keine Location ist, um seine Hochzeitsnacht zu verbringen.
Den Polterabend mit den Freunden kann man in D machen, mit den engsten Verwandten dann die Hochzeit in HK.
Aber es muss jeder fuer sich entscheiden. Laufbursche fuer den deutschen Amtsschimmel spielen oder entspannt die Hochzeit in HK geniessen.
Wir haben letzteres gewaehlt und bis heute nicht bereut.
Wer kriecht, der stolpert nicht.
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Re: Heirat einer Chinesin

Beitrag von cmstein »

Shenzhen hat geschrieben:Hochzeit in Central ist auch eher Massenabfertigung und die gehandicapte Schoeffin oder wer immer das ist hat einem das Verstehen mehr als schwer gemacht. Wenn es um "Romantik" geht besser privat organisiert trauen lassen.
Jede Millionenmetropole ist irgendwie ein "Drecksloch hinter der Glitzerfassade", selbst Singapur! Nur bei Orten wie Shenzhen (und allen anderen in China :D) ist selbst die Glitzerfassade total Scheiße :P

Und auch jede Hochzeit am Standesamt in HK, D oder CN ist eher Massenabfertigung, logisch auch, sonst würde man ein Jahr auf einen Termin warten. Klar ist das mit einem privat organisierten Traumenschen romantischer.

egon, die meisten Hotels sind für Honeymoon seht spendabel und geben ein Bombenupgrade für die Hochzeitsnacht. Ausblicktechnisch ist das dann der absolute Wahnsinn, so eine vollverglaste Hütte in luftigster Höhe, ein Traum. Der einzige furchtbare Moment bei unserer Hochzeit war, als ich dieses Hotelzimmer wieder verlassen musste.
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