Touristen-Visum - Bescheinigung Arbeitgeber angefordert

[h4zz4rd]

Guten Abend zusammen.

Wir wollen Ende August bis Mitte September Von Frankfurt über Hong Kong nach Shanghai, um dort einen Freund zu besuchen, der dort lebt (Einladung und alle nötigen Dokumente liegen vor).

Nun waren wir heute im Chinese Application Service Center und wollten unser Touristen-Visum beantragen. Alle nötigen Dokumente inkl. Flugbescheinigung und kurzem Routen-Verlauf (von wann bis wann in Hong Kong und ab wann in Shanghai) waren dabei und wurden abgenickt. Als der gute Mann hinter der Scheibe jedoch gelesen hat, dass ich in einer Werbeagentur arbeite, war plötzlich doch nicht mehr alles in Ordnung. Er sagte, ich müsste eine genaue Reiseroute vorlegen mit den Absichten, was ich dort mache (Sightseeing, Freund besuchen, shoppen, (sogar "Fernsehen" hat er als Beispiel genannt). Außerdem noch eine Erklärung von mir über meinen Beruf + Aufgaben und eine Erklärung von meinem Arbeitgeber, was ich dort mache, was die Firma macht und dass die Reise nicht in Zusammenhang mit meiner beruflichen Tätigkeit dort steht, sondern rein touristisch ist.

Ich bin nun ein wenig überfragt und weiß nicht, wie sowas aussehen soll, dass man das Visum nicht abgelehnt bekommt. Auch nicht, wie streng die Chinesen bei sowas sind. Hat hier jemand damit Erfahrung und ein paar Tipps für mich?

Vielen Dank im Voraus!
h4zz4rd

[Laogai]

Hat hier jemand damit Erfahrung und ein paar Tipps für mich?

Die Erfahrung habe ich und hier ist der Tipp: Fülle den Visumantrag neu aus und trage unter Arbeitgeber eine andere Firma ein. Ein Autohaus z.B. oder eine Bäckerei aus deiner Umgebung, such dir was aus. Nur nicht etwas, was auch noch entfernt mit Journalismus oder Kirche zu tun hat. Dann beantrage das Visum erneut und du wirst die Schwierigkeiten nicht mehr haben.

[h4zz4rd]

Hallo Laogai,

danke für deine Antwort. Leider verunsicher mich diese nur noch mehr.

1. habe ich die Befürchtung, dass mich der gute Mann hinter dem Schalter wieder erkennt, wenn ich nächste Woche wieder dort bin und zufällig wieder bei ihm lande und

2.: was ist wenn die das überprüfen und herausfinden, dass es nicht stimmt.

Habe irgendwie kein gutes Gefühl dabei. Meinst du, es reicht nicht aus, wenn ich genau aufschlüssele, was ich mache und die Erklärungen mitbringe (siehe anbei)?

Erklärung Arbeitgeber
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit bestätige ich, xxxxxxxx, dass xxxxxxxx, geboren am xxxxxxxx in xxxxxxxx, bei der Werbeagentur xxxxxxxx als Projektmanager beschäftigt ist.
Die Werbeagentur xxxxxxxx mit Sitz in xxxxxxxx ist eine klassische Werbeagentur (Werbebranche) mit den Schwerpunkten Unternehmens-, Marketing- und Kundenkommunikation (bspw. Entwicklung von Marken, Marketingmaßnahmen, Webseiten und Broschüren).
Als Projektmanager ist Herr xxxxxxxx für die operative Planung, Koordination und Steuerung der agenturinternen Arbeitsabläufe verantwortlich und somit Ansprechpartner für Kunden und Kollegen
Seine Reiseabsicht nach China ist rein privat zu touristischen Zwecken. Die Reise steht nicht in Zusammenhang mit seiner Beschäftigung bei der Werbeagentur xxxxxxxx.

Mit freundlichen Grüßen
xxxxxxxx
Geschäftsführer


Eigene Erklärung
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich, xxxxxxxx, geboren am xxxxxxxx in xxxxxxxx, bestätige hiermit, dass ich als Projektmanager bei der Werbeagentur xxxxxxxx in xxxxxxxx beschäftigt bin.
Die Werbeagentur xxxxxxxx mit Sitz in xxxxxxxx ist eine klassische Werbeagentur (Werbebranche) mit den Schwerpunkten Unternehmens-, Marketing- und Kundenkommunikation (bspw. Entwicklung von Marken, Marketingmaßnahmen, Webseiten und Broschüren
Als Projektmanager bei xxxxxxxx bin ich verantwortlich für die operativen Planung, Koordination und Steuerung der agenturinternen Arbeitsabläufe sowie Ansprechpartner für Kunden und Kollegen.
Die Reise nach China dient ausschließlich touristischen Zwecken (Sightseeing und Besuch eines Freundes in Shanghai). Meine Reiseabsicht steht nicht in Zusammenhang mit meiner Beschäftigung als Projektmanager bei der Werbeagentur xxxxxxxx in xxxxxxxx.

Mit freundlichen Grüßen
xxxxxxxx


Reiseverlauf und Zweck der Reise:
2015-xx-xx Hinflug von Frankfurt nach Hong Kong
2015-xx-xx bis 2015-xx-xx Hong Kong
Touristische Aktivitäten in Hong Kong (Sightseeing)

2015-x-xx bis 2015-xx-xx Shanghai
2015-xx-xx Rückflug von Shanghai nach Frankfurt
Besuch eines Freundes (xxxxxxxx), Touristische Aktivitäten (Sightseeing, Wandern, Shoppen) in und um Shanghai (touristische Tagesausflüge)

LG
h4zz4rd

[Laogai]

Wenn du den umständlichen Weg gehen willst, dann versuche es mit den von dir verfassten Schriften.

1. habe ich die Befürchtung, dass mich der gute Mann hinter dem Schalter wieder erkennt, wenn ich nächste Woche wieder dort bin und zufällig wieder bei ihm lande und
2.: was ist wenn die das überprüfen und herausfinden, dass es nicht stimmt.

Die Angestellten der CVASC arbeiten nicht für die chinesischen Konsulate, sondern für eine private Firma. Sie sollen nur sicher stellen, dass die Anträge von den Konsulaten auch angenommen werden, sprich dass sie vollständig sind und keine "Stolpersteine" enthalten. Diese wären z.B. Berufsangaben, die direkt oder entfernt mit Journalismus oder Kirche zu tun haben. Werden solche Berufe nicht angegeben kommt der Antrag ziemlich sicher auch durch.

Die Angaben in den Visumanträgen werden wenn überhaupt dann sehr, sehr selten überprüft. Meine Firma beantragt jedes Jahr mehrere Hundert chinesische Visa und uns ist nicht ein Fall bekannt, bei dem ein Arbeitgeber von der chinesischen Botschaft kontaktiert wurde um Angaben zu kontrollieren.

[Loong]

Ich bin nach wie vor der Meinung, daß ehrlich am längsten währt. Vor allem dann, wenn man mehr als einmal nach China möchte.

Niemand läßt sich gerne belügen.

[cmstein]

Habe irgendwie kein gutes Gefühl dabei. Meinst du, es reicht nicht aus, wenn ich genau aufschlüssele, was ich mache und die Erklärungen mitbringe (siehe anbei)?

Meiner Ansicht nach machst Du Dich damit nur noch verdächtiger. Ganz ehrlich, das war aber auch eine Glanzleistung von Dir, da mit Nachdruck mit einer Tätigkeit aus dem journalistischen Bereich hausieren zu gehen!

Mach es so, wie Laogai sagt, bzw. noch besser, falls Du 4 Tage in HK bist, hol Dir das Visum dort.

Und für die Zukunft merken, egal in welchem Land, in das Feld "Occupation" schreibt man "Employee", nicht mehr und nicht weniger. Dass Du ein toller Hecht aus der Werbebranche bist, das will keiner wissen

[h4zz4rd]

Guten Abend zusammen,

nochmals danke für Eure Antworten.

@cmstein: Beim Antrag gibt es die Felder "Arbeitgeber" mit "Name, Anschrift, Telefon und PLZ" und die Firma in der ich arbeite heißt nunmal "Werbeagentur xxxxx" Hätte ich ja nicht einfach freilassen können und ich hab mir da auch nichts dabei gedacht (leider auch nichts dazu gelesen, obwohl ich mich vorab über das Thema Visum informiert habe). Wieso meinst du, ich mach mich dadurch nur noch verdächtiger? Diese 3 Texte muss ich ja auf Anraten des Herrn vom CVASC vorweisen und nicht weil ich die Idee selbst hatte.

Meint Ihr, ich könnte trotz der 3 Erklärungen (oder wenn es nach cmstein geht, gerade deswegen) Probleme und u.u. kein Visum bekommen? Ich würde es gerne auf dem ehrlichen Weg versuchen aber will natürlich auch nicht das Risiko eingehen meinen Urlaub stornieren zu müssen. Vor allem weil ich denke, dass sich das Thema bei einer Absage für die Zukunft auch erledigt hat...!? Und wenn ich wirklich einen anderen Beruf angeben sollte wäre es wohl sinnvoller, den Antrag per Post einzuschicken, um das Risiko des Wiedererkennens zu vermeiden!?

Liebe Grüße und Danke für Eure Ratschläge!

[Laogai]

Ich bin nach wie vor der Meinung, daß ehrlich am längsten währt. Vor allem dann, wenn man mehr als einmal nach China möchte.

Meine Antwort in dem von dir verlinkten Thread hat noch immer nichts an Wahrheit verloren . Ich habe mehrfach erlebt, wie Antragsteller, die keine Hotelbuchungen mitgebracht hatten, ermuntert wurden doch eben an den im Center bereitstehenden Rechnern mit Internetanschluß eine Hotelreservierung vorzunehmen. Und immer mit dem Verweis, dass man diese doch wieder stornieren können, sobald das Visum erteilt wurde.

Und für die Zukunft merken, egal in welchem Land, in das Feld "Occupation" schreibt man "Employee", nicht mehr und nicht weniger.

Das wird nicht funktionieren, denn die Angaben zum Arbeitgeber (Punkt 1.17 im Visumantrag) müssen zwingend ausgefüllt werden. Selbst Rentner und Pensionäre müssen dort zumindest in Berlin ihren ehemaligen Arbeitgeber eintragen. Wobei wie schon geschrieben nicht nachgeprüft wird! Und lediglich wenn eine journalistische oder kirchliche Beschäftigung vermutet wird, wird moniert. Wir hatten z.B. schon einen Friedhofsgärtner, der natürlich als Arbeitgeber die evangelische Kirche angegeben hatte. Wurde bemeckert. Zweiter Versuch, diesmal einfach eine normale Gärtnerei eingetragen - ging ohne Probleme durch. Die Person bekam das Visum.

Meint Ihr, ich könnte trotz der 3 Erklärungen (oder wenn es nach cmstein geht, gerade deswegen) Probleme und u.u. kein Visum bekommen?

Das kann dir hier niemand beantworten und schon gar nicht garantieren. Versuche es einfach.

[Loong]

Meine Antwort in dem von dir verlinkten Thread hat noch immer nichts an Wahrheit verloren .

Von mir aus.

Das ändert nichts daran, daß ich bereits einen Reiseplan abgegeben habe, in dem eine ganzer Woche fehlte, die ich mir vor Ort selbst organisiert habe.

Das zugehörige Visum wurde bewilligt.

Da sind die Berliner wohl anders drauf.

[Laogai]

Das ändert nichts daran, daß ich bereits einen Reiseplan abgegeben habe, in dem eine ganzer Woche fehlte, die ich mir vor Ort selbst organisiert habe.
Das zugehörige Visum wurde bewilligt.
Da sind die Berliner wohl anders drauf.

Nicht nur "die Berliner" sind da "anders drauf", darüber hinaus scheint auch jeder einzelne Angestellte der CVASC anders auf eingereichte Unterlagen zu "reagieren". So die Erfahrung meiner Firma.

Von daher ist "ehrlich währt am längsten" nicht sehr hilfreich, denn wenn es keine einheitlichen Regeln gibt, gibt es auch kein einheitliches "ehrlich".